Keine Macht zu haben bedeutet nicht, keine Verantwortung zu haben. In diesem Sinne ist Taras Meisters Literatur politisch. Sie will erzählen, was bisher noch nicht erzählt wurde. In dem Roman geht es um zwei junge Frauen, die eine sehr enge, intime Freundinnenschaft leben und die sich, nachdem eine der beiden ungewollt schwanger wird, entscheiden, sich dem Projekt Co-Elternschaft zu widmen.
Darin geht es im weitesten Sinne um alternative Lebensentwürfe. Und auch um die gesellschaftlichen Erwartungen, mit denen junge Frauen von heute konfrontiert sind: „Ich denke, dass der Roman auf jeden Fall auch ein politischer Roman ist. So habe ich ihn auch angelegt in dem Sinne, dass Literatur ja meiner Meinung nach leisten muss, Sachen erlebbar und vorstellbar zu machen, die es davor vielleicht nicht sind.“
Debütroman von Tara Meister
Sie ist Autorin und angehende Gynäkologin: Tara Meister. Jetzt erschien ihr Roman-Debüt „Proben“
Rückkehr zum Ursprung auch beim Schreiben
Schreiben ist für Tara Meister auch ein kollektiver Prozess. Wer erzählt wem was, ist für die 27-jährige Autorin und angehende Gynäkologin eine zentrale Frage.
Sendungshinweis:
„Kärnten heute“, 28.3.24
In ihrem Debüt „Proben“ spielt auch Kärnten eine nicht unwesentliche Rolle: „Diese Frage, wo man herkommt, was man gelernt hat und auch wie man es wieder verlernt, das ist der Punkt, wo Kärnten sich für mich auch als Ort aufgetan hat, weil ich schon denke, dass sich hier ganz viel zwischen den Bergen hält und konserviert. Wie erlerne ich Dinge neu? Das frage ich so meine Protagonistin und ich glaube in dem Sinne ist es ein Kärntenroman.“
Für Meister ideale Kombination: Schreiben und Medizin
Mit ihrem Debüt-Roman ist ihr erstes „Baby“ nun erschienen: „Es wechselt bei mir immer wieder zwischen dem Schwerpunkt Schreiben und dem Schwerpunkt Medizin. Ich hoffe aber sehr, dass im Zuge dessen das Schreiben weitergeht und werde auf jeden Fall weiter daneben an weiteren Büchern arbeiten.“