Die Gorizka Brda, die Görzer Hügellandschaft, ist eine interessante Region mit großer Geschichte und hochwertigen Produkten. Sei es der typische luftgetrocknete Schinken oder die erlesenen Weine – diese Region kannte man schon vor Hunderten von Jahren weit über die Grenzen hinaus. In Vipolce, in der Nähe von Dobrovo und Cormons, bewirtschaftet Familie Jakoncic seit mehreren Generationen gut sieben Hektar Weingarten und ist beinahe das ganze Jahr über ein beliebtes Ziel für Weinkenner.
Grüner Sauvignon und istrischer Malvasija
Noch ist es ruhig im Weingarten und das Aufbinden ist bald erledigt. Doch schon bald geht die intensive Arbeit wieder los, sagt Damjan Jakoncic: „Unsere Hautpsorte ist Rebula, dann gibt es noch zwei häufige Sorten: Tocai, den wir nun ‚grünen Sauvignon‘ nennen und dann noch den istrischen Malvasija.“
Im Keller lagern noch die Weine vom letzten Jahr und warten auf die Abfüllung. Damjan Jakoncic bewahrt die edlen Tropfen auch gerne in Eichenfässern auf. Das ist schon längere Zeit eine Tradition in der Gegend.
Ausstellungen im Verkostungsraum
Der Verkostungsraum ist aber nicht nur dem Genuss des Weines, sondern auch der Kunst gewidmet. Vor mehreren Jahren rief hier Gerhard Lepicnik aus Klagenfurt die Kunstbotschaft Kärnten ins Leben, die den Alpen-Adria-Gedanken im wahrsten Sinn des Wortes lebt. „Gastgeber“ Damjan Jakoncic sagt, für seine Familie hätten Wein und Kunst schon immer zusammengehört: „Im Besonderen die Poesie und die Malerei und Bildhauerei. Es freut es uns, dass Gerhard seit einigen Jahren diese Ausstellungen mit Künstlern aus Kärnten Italien und Slowenien in unserem Weingut organisiert.“
Sendungshinweis:
„Servus, Srecno, Ciao“, 24.2.24
Rienzo Brianti liebt es, in seinem Atelier zu malen. Dabei bewegt ihn so Manches. Er sagt, es komme auf die Momente an: „Man kann Freude und Schmerz ausdrücken. Diese Momente variieren. Es hängt einfach davon ab, wie man sich gerade fühlt, wie die Dinge laufen. Dann kommt es darauf an, woran man interessiert ist. Manchmal kommen die Ideen einfach so, ohne dass man darüber nachdenkt.“
Künstlervereinigung in Tavagnacco
Brianti gehört der Künstlervereinigung „Albrecht Dürer“ mit Sitz in Tavagnacco an, für die die Kooperation auch eine große Bedeutung hat, sagt Alessandra Minin: „Für uns ist es immer eine interessante Gelegenheit, unsere Künstler auch über die Grenzen hinaus bekannt zu machen und wir sind sehr begeistert, an dieser Initiative teilnehmen zu können. Es hat für unsere Mitglieder eine große Bedeutung, sowohl in Kärnten als auch in Slowenien immer wieder präsent zu sein.“
SSC Kunstbotschaft Kärnten und Moro
„Malen wie Meditation“
Aus Klagenfurt stammt der Kärntner Künstler Johannes Strieder. Er war Nachrichtentechniker und widmet seit mehr als dreißig Jahren sein Interesse der Malerei. Er nützt auch das Internet als Schauraum: Interessierte nehmen so auch Kontakt mit ihm auf und eines seiner Werke wurde bereits als Buchcover veröffentlicht.
Für den Künstler ist Malen „ein Prozess, also ein Dialog, eine Meditation. Man steht dann vor einer Leinwand und fängt mit irgendwas an, greift in eine Farbe, tut sie drauf, es entsteht etwas, es geht weiter. So geht es dahin und am Ende ist etwas da, das man behalten will und fast nicht mehr hergeben mag“, sagt Johannes Strider.
Kunstbotschaft beherbergte zwölf Ausstellungen
Die Idee zur Kunstbotschaft Kärnten entstand am Klagenfurter Benediktinermarkt. Für Gerhard Lepicnik ist die Arbeit für die Kunstbotschaft Kärnten mehr als nur ein Hobby: „Nachdem ich diesen Raum zwischen Kärnten, Slowenien und Friaul Julisch Venetien schon seit vielen Jahren mit Ausstellungen und Ausflügen ‚beackere‘ ist das immer wieder eine interessante Gelegenheit, Künstler und Menschen kennenzulernen.“
In den vergangenen sechs Jahren organisierte er mit seinen Mitstreitern ungefähr zwölf Ausstellungen. „Das sind insgesamt so an die 30 Künstler, die vorgestellt wurden und die dann aber auch hier in Klagenfurt bei Ausstellungen im Stadthaus oder im Europahaus mitgewirkt und sich ausgetauscht haben.“
Nächste Ausstellung im Mai
Generell herrschte größtes Interesse und es würden auch viele Leute zu den Ausstellungen kommen. In der zweiten Maihälfte soll dann die nächste Ausstellung stattfinden, verrät Lepicnik: „Es werden voraussichtlich eine Künstlerin aus Klagenfurt und eine ganz junge Künstlerin aus dem Unterland daran teilnehmen und wir werden im Zuge eines Ausfluges wiederum Freunde von uns aus Kärnten mit einladen, nach Slowenien zu fahren. Unterwegs werden wir Museen in Monfalcone besuchen.“