Über die drei Brücken von Laibach ging Heinz mit seiner Gattin Mira schon oft und erlebte die Entwicklung der slowenischen Hauptstadt im Laufe der letzten drei Jahrzehnte sehr intensiv mit. Der Markt ist für ihn immer ein Thema, denn Regionalität bedeutet auch Frische und das bekommt nun wieder mehr Bedeutung.
Heinz Grötschnig sagt, ihn fasziniere die unglaubliche Vielfalt des Alpen-Adria-Raumes: „Die Vielfalt der Sprachen, der Kulturen, der Kulinarik. Es gibt unfassbar viel zu erleben. Für uns ist auch faszinierend, dass alles mit dem Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Das heißt, man muss nicht fliegen und ist nachhaltig unterwegs.“
Sprachen öffnen Erlebnisraum
Nachhaltig sind auch die Ausflüge mit Gattin Mira, die ihn manchmal begleitet. Sie ist auch Moderatorin im slowenischen Programm des ORF und unterstützt Heinz als Übersetzerin: „Ich habe das Glück, dass ich drei Sprachen – Slowenisch, Deutsch und Italienisch – spreche. Das öffnet einem den Raum ganz besonders. Ich fungiere auch als Übersetzerin für Heinz und das Alpen-Adria-Magazin. Es ist ein Vorteil, wenn man eben auch die Sprachen kann. Dabei gibt es auch die eine oder andere Geschichte für das slowenische Programm.“
Reger Austausch mit Kulinarik-Kennern
In den Jahrzehnten als Journalist und Alpen-Adria-Experte gewann Heinz Grözschnig zahlreiche Freunde. Einer davon ist Tomaž Sršen, ebenfalls Journalist und Herausgeber eines Kulinarik-Magazins. Gerne zeigt er ihm neue Lokale, wie ein kleines Kaffeehaus, wo selbst gerösteter Kaffee serviert wird. Heinz und Tomaž lieben das Fachsimpeln, denn nirgendwo anders lässt sich die Vielfalt über Grenzen hinweg besser leben als im Alpen-Adria-Raum.
Sendungshinweis:
„Servus, Srecno, Ciao“, 30.12.23
Tomaž Sršen: „Heinz und ich arbeiten sehr gerne zusammen. Er bekommt von mir Kulinariktipps zu neuen Restaurants oder auch Weingütern. Wenn ich dann nach Österreich komme, empfiehlt er mir wiederum regionale Winzer und Gasthäuser. So pflegen wir einen regen Austausch.“ Der nächste Besuch ist schon vereinbart, denn auch 2024 gibt es wieder viel Neues.
„Al Campiello“: Anlaufstelle für Fischliebhaber
In San Giovanni al Natisone, in der Nähe von Udine in Friaul Julisch Venetien, befindet sich das Restaurant „Campiello“, einer der Lieblingsplätze von Heinz Grötschnig. Gastgeber ist Dario Macorig, der seinen Familienbetrieb seit Jahrzehnten erfolgreich führt. Er entwickelte sich zum Spezialtipp für Fischliebhaber, denn frische Ware, die nur ganz kurze Lieferwege hinter sich hat, steht ganz oben auf der Liste.
Der Wirt bezieht die Fische von regionalen Betrieben und Gemüse, Käse und Salami von den Bauern aus der Gegend: „Wichtig ist, dass ich alle Lieferanten kenne. Heinz kommt seit vielen Jahren zu uns und ich hoffe, dass ich ihm noch lange die Gerichte, die ich schätze, präsentieren kann.“
Als warme Vorspeise empfiehlt der Chef Jakobsmuscheln, die nur kurz angebraten werden. Der Küchenmeister serviert sie auf einer Creme aus Karfiol und mit gerösteten Pancetta-Stücken. Thymian gibt dann noch die Gewürznote. Aber auch eine gemischte Fischplatte bietet für jeden Geschmack etwas.
Jede Region hat ihre kulinarischen Besonderheiten
Heinz Grötschnig sagt, er schätze die kulinarischen Besonderheiten der einzelnen Regionen im Alpen-Adria-Raum: „Slowenien ist für mich das Bio-Land. Italien ist das Land, das kulinarisch sicher die meiste Tradition hat. Die Produktverliebtheit der Italiener ist einfach einzigartig. Kroatien ist für Meeresfrüchte ein toller Tipp oder Istrien auch für Trüffel. In Kärnten haben wir von allem ein Bisschen. Da vermählt sich das Ganze.“
Grötschnig ist zwar im Ruhestand, gestaltet aber nach wie vor die eine oder andere Geschichte, denn Journalist bleibt man eben ein Leben lang.