Honigkuchen
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Honigkuchen aus Skofja Loka

Honigkuchen zählen in Skofja Loka zur typischen Weihnachtsbäckerei. Petra Plestenjak-Podlogar hat sich vor 50 Jahren auf die Herstellung der Holz-Model spezialisiert. Mittlerweile macht sie auch den Teig dafür selbst und gibt Interessierten Tipps und Tricks weiter.

Petra Plestenjak-Podlogar ist eine der Wenigen, die die jahrhundertealte Tradition noch beherrscht. Angefangen hat sie mit der Herstellung der Holzformen und das schon als Jugendliche. Von ihrem Großvater erlernte sie die wichtigsten Schritte für die Bearbeitung des Holzes: „Er war ein Hobby-Schnitzer und als kleines Mädchen wollte ich auch schnitzen lernen. Mit elf, zwölf Jahren hat er mich machen lassen, als er sah, dass mich nicht verletzte, also mache ich das jetzt seit fast 50 Jahren.“

SSC Melmosa

Verschiedene Muster in Negativtechnik

Sie verwendet keine Vorlagen und deshalb ist jedes ihrer Produkte ein Unikat. „Die Holzmodelle haben verschiedene Muster. Typisch für sie ist, dass sie in der Negativtechnik gemacht sind. Das bedeutet, dass die Teigstücke, die dann aus den Holz-Modellen hervorgehen, das Positiv sind.“

Das heißt, dass – wie bei Bildhauerarbeiten – in das Holz einige Millimeter tiefe Muster eingekerbt werden, die dann mit dem Teig befüllt werden. Später – nach dem Herausnehmen – ist das Muster dann als erhaben sichtbar.

Holzmodelle für Honigkuchen
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Handgeschnitzte Honigkuchenformen

Sendungshinweis:

„Servus, Srecno, Ciao“, 23.12.23

Auch selbst den Teig für ihre Honigkuchen herzustellen – damit hat Petra Plestenjak-Podlogar erst vor zwölf Jahren angefangen. Nach einer alten Rezeptur eines Bäckers aus der Gegend, die sie adaptiert hat. Ursprünglich erschien ihr die Teigherstellung schwer, wie sie sagt, aber mit zunehmender Erfahrung ging sie ihr immer leichter von der Hand.

Mittlerweile teilt sie ihr Wissen um die dafür nötigen Handgriffe gerne auch mit Interessierten, die sie in ihrer Werkstatt im DUO Kunsthandwerkszentrum im historischen Zentrum von Skofja Loka besuchen kommen.

Holzmodell
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Länger haltbar falls nicht gleich verspeist

Nicht nur essbare Honigkuchen werden auf diese Weise gefertigt – auch mit Wachs haltbar gemachte Dekorationsgegenstände, die zum Beispiel wie ein Bild an die Wand gehängt werden können. Eine Möglichkeit, um sich länger daran zu erfreuen. Denn wenn sie so vor einem auf dem Keksteller liegen, ist die Versuchung zugegebenermaßen schon groß, dass man einfach zugreift, bei dem süßen Honigduft, den sie verströmen. „Am besten schmecken sie tatsächlich auch frisch“, sagt Petra Plestenjak-Podlogar. Sie räumt aber ein, dass die Honigkuchen grundsätzlich bis zu vier Jahre oder noch länger haltbar sind: „Sie enthalten weder Fett noch Eier – nur Honig, Mehl, Gewürze und etwas Backtriebmittel" – also alles Zutaten, die nicht so schnell verderben.“

Petra Plestenjak-Podlogar  beim Honigkuchen machen
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Petra Plestenjak-Podlogar bestreicht die Lebkuchen vor dem Backen noch mit Honig

Motto: „Schau hin und iss“

Die Holzmodel- und Teigspezialistin hat sich für ihre Kreationen ein eigenes Motto ausgedacht: „Poglej und Pojej“: "Ich bin der Meinung, dass Essen nicht nur zur Dekoration da ist, deshalb tragen meine Honigkuchen auch das Motto „Schau hin und iss". Sie werden in einem geschnitzten Holzmantel in Form gebracht – also schaut sie euch bitte zuerst an und dann esst sie.“

„Fenster der Vorstellungskraft“ lautet das Motto einer Kunsthandwerksausstellung in der Altstadt von Skofja Loka, die noch bis ins nächste Jahr hinein besucht werden kann.