Das Rotkehlchen
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So wurde Rotkehlchen zum Weihnachtsvogel

In einer Weihnachtskrippe dürfen Maria, Josef, das Jesuskind und ein paar Hirten nicht fehlen. Doch auch das Rotkehlchen spielt eine große Rolle und wird vielfach als der Weihnachtsvogel bezeichnet. Die Legende liegt bereits 2.000 Jahre zurück.

Aufgrund seiner auffälligen Färbung ist das Rotkehlchen sehr leicht unter den Singvögeln zu erkennen. Gerade zu Weihnachten kann man es auch auf vielen Abbildungen sehen – auf Schokoladen, Weihnachtskarten, Pölstern und Ansichtskarten.

Das Rotkehlchen
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Andreas Kleewein von BirdLife Kärnten kennt die Ursprünge dieser Tradition: „Einst hat sich ein brauner Vogel in jenem Stall eingefunden, wo sich Maria und Josef mit dem Jesuskind befunden haben. Dem Jesuskind war bereits kalt, denn das Feuer drohte auszugehen. Also hat der kleine Vogel das Feuer wieder entfacht, dabei hat er sich die Brust verbrannt und blutete. Ab diesem Zeitpunkt wurde es zum Rotkehlchen – in Erinnerung an dieses Ereignis“, so Kleewein.

Andreas Kleewein von BirdLife
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Andreas Kleewein von BirdLife Kärnten

Sendungshinweis:

Kärnten heute, 20.12.2023

Weihnachtsgruß in Großbritannien

Vor allem in Großbritannien hat das Rotkehlchen zur Weihnachtszeit noch eine besondere Tradition. Kleewein: „In Großbritannien steht das Rotkehlchen in Verbindung mit dem Postboten. Denn dort wurden die Briefe in der Weihnachtszeit von rot gekleideten Postboten überbracht. Diese wurden als ,Robins’ bezeichnet. Das bedeutet so viel wie Rotkehlchen. Daher wurde dieser Vogel immer mit dem Weihnachtsgruß in Verbindung gebracht.“

Rotkehlchen als Weihnachtsvogel

Das Rotkelchen wird auch Weihnachtsvogel genannt. Dafür gibt es einige Gründe. Es ist die Ethnozoologie, die sich mit diesem Thema beschäftigt, also die zoologische Volkskunde – dabei geht es um die komplexen Beziehungen zwischen Mensch und Tier in ihrer Umwelt. Diese Vogelart ist auf vielen Darstellungen rund um die Weihnachtszeit zu finden.

Das Rotkelchen ist in Europa und Nordafrika noch immer weit verbreitet und gilt derzeit nicht als gefährdet. Doch Insekten stehen in den wärmeren Monaten auf der Speisekarte, und der Insektenschwund wird über kurz oder lang auch dem Rotkehlchen zusetzen. Vorerst aber erfreut es sich noch großer Beliebtheit – gerade in der Weihnachtszeit.