Karstschäferhund
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Freizeit

Vierbeinige Hüter zu Land und Wasser

Der Karst-Schäferhund ist die einzige international anerkannte autochthone Hunderasse aus Slowenien. Ein Ehepaar aus Dutovlje/Duttogliano widmet sich seit fast zehn Jahren der Zucht des Kraški ovčar, die als Hütehunde wieder gefragt sind. In Triest werden jetzt im Herbst und Winter Hunde zu Rettungsschwimmern ausgebildet.

Vor neun Jahren begann alles mit Hündin Mili. Nach ihr wurde auch ihre Zucht benannt „Miliruj“. 35 Karstschäferhunde haben Davorin und Damijana Lisikak seither gezüchtet. Auf 900 Exemplare wird die weltweite Population geschätzt.

Hündin Mili
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Hündin Mili

Wunsch von verstorbenem Sohn verwirklicht

Viele internationale Preise brachten die Tiere Damijana und Davorin Lisjak ein, auf die sie natürlich sehr stolz sind. Für sie haben ihre Tiere aber eine viel tiefgreifendere Bedeutung, sagt die Hundeliebhaberin: „Vor allem, weil wir damit den unerfüllten Wunsch unseres verstorbenen Sohnes erfüllen. Er wollte nämlich einen Karsthund und wir haben diesen Wunsch somit erfüllt und gehen seinen Weg weiter. Unser Rüde Primus ist unser Stolz, unser Herz und für ihn leben wir.“

Damijana und Davorin Lisjak
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Damijana und Davorin Lisjak

Primus ist erster Therapiehund

Seit zwei Jahren ist Primus auch Therapiehund – laut dem Züchterehepaar der erste dieser Rasse. Primus hinterlasse außergewöhnliche Spuren, sagt Damijana Lisjak: „Er hilft Kindern, Behinderten, älteren Menschen. Es ist etwas Unbeschreibliches. Das muss man erleben, welch positive Reaktionen er bei den Menschen alleine durch seine Anwesenheit hervorruft.“

Karstschäferhunde
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Hunde der Rasse Kraški ovčar

Vom Pferde- zum Ziegenschützer

Ursprünglich wurde der Kraški ovčar als Hirtenhund eingesetzt. „Der Karstschäferhund ist eine sehr, sehr alte Rasse. Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über ihn stammen aus dem Jahr 1558. Damals schrieb der erste Verwalter des Gestüts von Lipica, dass er sehr starke und scharfe Hunde gekauft hatte, die die Lipizzaner bewachten“, so Davorin Lisjak.

Sendungshinweis:

„Servus, Srecno, Ciao“, 14.10.23

Mit dem Rückgang der Kleinviehzucht in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts wurde seine Herde die Familie seiner Besitzer. So kam es, dass nach dem Ersten Weltkrieg nur noch sehr wenige von ihnen übrig blieben, sagt Davorin Lisjak: „Slowenische Kynologen versuchten, unsere Rasse, den Krajški očar, ein wenig zu vergrößern“, sagt Davorin Lisjak. Jetzt wird der Karst-Schäferhund wieder langsam zum Herdenwächter, so der Züchter: „Hier im Karst haben wir ganz in der Nähe einen Welpen, der Ziegen beschützt.“

Das Züchter-Ehepaar ist stolz, dazu beizutragen, dass die Herden durch ihre Hunde wieder geschützt sind." Denn Wolf und Schakal würden auch im Karstgebiet den Herden immer öfter gefährlich nahe kommen, sagt Davorin Lisjak.

Rettungshunde am Meer
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Diese Hunde gehören dem Verein „cani salvataggio trieste SICS“ an

Ausbildung zum Rettungsschwimmer für Mensch und Hund

Hunde sind nicht nur zum Schutz von Schaf und Ziege eine wertvolle Hilfe. In Barcola werden die Vierbeiner zu Lebensrettern ausgebildet. Das ganze Jahr über werden sie in Barcola, bei den Topolini, ausgebildet. Zwischen Oktober und Mai findet der Grundkurs statt.

Hunde ab 25 Kilo Eigengewicht und besonders wasseraffine Rassen – wie Labrador, Neufundländer oder portugiesische Wasserhunde, die von Natur aus über Schwimmhäute zwischen den Pfoten verfügen – eignen sich besonders.

Rüden können mehrere Personen an Land ziehen

Emanuele Esposito von der Rettungshundestaffel „cani salvataggio trieste SICS“ sagt, sie Hunde würden beim Lernen verschiedene Stadien durchlaufen, so wie das auch bei Menschen der Fall sei: „Manche begreifen es schneller, manchen liegt es einfach im Blut. Es gibt Hunde, bei denen man schon als Welpen sieht, dass sie geborene Rettungshunde sind. Bei anderen müssen noch die Technik und die Fähigkeiten verfeinert werden.“

Emanuele Esposito sagt, es würden im Ernstfall auch spezielle Geschirre helfen, die die Auftriebskapazität erhöhen und somit dem Hund die Leichtigkeit geben, einen, zwei oder drei Personen zu schleppen: „Ein erwachsener Hund, ein Rüde kann auch zehn Personen ohne Probleme an Land ziehen. Sie unterstützen die Rettungsschwimmer, die versuchen die Person in Notlage zu beruhigen und sie gemeinsam mit dem Hund sicher an Land zu bringen.“

Esposito: „Hund ist wie Motor“

Das gelte auch für die Besitzer, die ebenfalls gute Schwimmer und Taucher sein müssen. Letztendlich müssen sie mit ihren Tieren zu einem eingespielten Team sein: „Der Hund ist wie Motor. Wir ergänzen uns, denn es ist ein Vertrauensverhältnis, wir zu ihnen, sie zu uns und das führt dazu, dass die Hundeeinheit vervollständigt wird.“

350 speziell ausgebildete und zertifizierte Rettungshunde-Einheiten gibt es in ganz Italien. Alleine in Triest sind es 20. „Wir arbeiten alle freiwillig und tragen die Verantwortung, wenn wir am Strand sind. Vielleicht hat nicht jeder Einzelne die Rettungsschwimmerlizenz, aber wie auch immer – wenn wir hier sind, sind wir in bestimmten Zeitfenstern verantwortlich, wenn keine offiziellen Rettungsschwimmer vor Ort sind.“

Schwimmende Rettungshunde
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Große Tierliebe in Friaul Julisch Venetien

Laut Triestiner Meldeamt leben in der Hafenstadt momentan übrigens mehr als 23.000 Hunde – Tendenz steigend. Im Vergleich zum Vorjahr wurden dort auch an die tausend Katzen mehr angemeldet. Durchschnittlich hat in Friaul – Julisch Venetien jeder Zehnte einen Hund.

In Udine kommen auf rund 97.808 Einwohner 11.018 Hunde und 3.605 Katzen. Pordenone zählt 5.223 und 1.914. Die Einwohnerzahl beträgt dort rund 51.867. 33.514 Menschen leben in Görz. 4.098 Hunde sind dort gemeldet und 1.295 Katzen.