Beim Seebergsattel in 1.218 Meter Seehöhe beginnt eine Wanderung, die erstmals zwei Grenzüberschreitungen beinhaltet. Wandern in freier Natur – das ist durchaus auch als Begegnung und Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen, gedacht.
„Erwanderte“ Kärntner Zweisprachigkeit
Der Direktor von Hermagoras, Karl Hren, sagt: „Das Motto unserer Konferenz lautet ja: ’Gemeinsam/skupno – und dieses Gemeinsam/skupno zielt natürlich ab auf die beiden Kärntner Volksgruppen. Gleichzeitig ist diese zweisprachige Region aber natürlich auch eine Verbindung hin zu Slowenien, deshalb auch die grenzüberschreitende Wanderung. Natürlich ist es klasse, neben der ganzen Theorie, die wir in den Konferenzsälen hören, gemeinsam zu wandern und die Dinge vor Ort zu sehen.“
Servus, Srecno, Ciao am 9.9.2023
Auch ein sogenannter „Lost Place“ wird heuer besichtigt, es handelt sich um die ehemalige jugoslawische Grenzkaserne. Diese hat schon seit drei Jahrzehnten ausgedient, wie überhaupt Grenzen eine andere Bedeutung bekommen haben.
Europa: Der Wille gemeinsam etwas zu erreichen
Landesrätin a.D. Martina Stocker: „Die großen Herausforderungen der letzten Zeit haben gezeigt, dass bei allen Friktionen und Schwierigkeiten, die es in Europa gibt, doch auch ganz klar der Wille da ist, gemeinsam etwas weiter zu bringen. Zu wissen, dass es nur gemeinsam schaffbar ist, die Position in der Welt zu halten, die wichtig ist. Und die Minderheiten, die an den Grenzen leben, tragen ganz wesentlich auch zu diesem Miteinander bei.“
Auf der Roblek-Alm erfolgt dann die zweite Grenzüberschreitung, zurück auf österreichisches Staatsgebiet. Nach einer kurzen Rast geht es wieder talwärts, zum Ziel der Wanderung, der Kirche in Trögern.
Verkehrsweg zwischen Österreich und Slowenien
Hermagoras-Direkor Hren: „Heuer haben wir uns deshalb für Trögern entschieden, weil Trögern durch Jahrhunderte mit Jezersko sela verbunden gewesen ist. Der wichtigste Verkehrsweg führte vom Seebergsattel über heute slowenisches Staatsgebiet nach Trögern. Erst in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts ist dann die Straße durch die Trögerner Klamm gebaut worden und Trögern ans österreichische Straßennetz direkt angegliedert worden.“
Konferenz zur Volksgruppenidentität am 28.September
„Gemeinsam/Skupno“ – das sind Gespräche, Diskussionen, ein runder Tisch und die grenzüberschreitende Wanderung – die Konferenz zum Thema Volksgruppenidentität beginnt am 28. September, der Eintritt ist frei, eine Anmeldung allerdings erbeten.
Sendungshinweis:
Servus, Srecno, Ciao; 9.9.2023
Oldtimersammlung in Bad Eisenkappel
Ganz in der Nähe der Trögerner Klamm, in Bad Eisenkappel, präsentiert ein Sammler seine interessantesten Stücke: In einem ehemaligen Stallgebäude hat Bedi Böhm-Besim seine umfangreiche Sammlung untergebracht.
Motorräder faszinieren ihn schon von Jugend an und irgendwann begann er dann damit, historische Stücke zu sammeln. Englische, amerikanische, französische, deutsche und österreichische Modelle lassen das Herz eines Oldtimer-Fans höher schlagen. Jedes Modell hat seine Geschichte. wie diese Ardie, eines der ersten Motorräder mit einem Aluminiumrahmen.
Sammler: „Ich bin ein besonderer Spinner“
Bedi Böhm-Besim: „Ich habe mit Hellebarden zu Sammeln begonnen. Diese sind nach einiger Zeit so teuer geworden, dass ich umgestellt habe auf Oldtimer Motorräder, diese sind dann auch sehr teuer geworden, so dass ich umgestellt habe auf Hausrat. Alles, was in der Gegend an Hausrat 100 Jahre existiert, haben wir dann gesammelt. Bitte: Die Sammler sind ja lauter Spinner, und ich bin ein besonderer Spinner, weil ich querdurch alles sammle.“
Neben all den historischen Motorrädern hat Bedi Böhm-Besim auch ein motorisiertes Lasten-Dreirad der Marke Krauseco, Baujahr 1927, erworben. Zwölf Pferdestärken waren nicht allzu viel, aber für die Warentransporte eines Wiener Händlers reichten sie allemal.
Besichtigungen gegen Voranmeldung möglich
Die Oldtimerschau im Nebengebäude der Buschenschenke „Florian“ in Bad Eisenkappel ist gegen Voranmeldung jederzeit zu besichtigen, für Gruppen führt der Sammler auch gerne selbst durch die Schau.