Neuer Strandbereich in Monfalcone
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Bade-Geheimtipp Monfalcone

Badeorte wie Lignano und Grado sind in Friaul-Julisch Venetien seit jeher beliebte Anlaufstellen für Urlauber. Aber auch Monfalcone hat einen vergleichsweise kleinen, aber feinen Küstenabschnitt. In den vergangenen Monaten wurde er runderneuert.

Zwischen Grado und Triest gelegen ist Monfalcone eigentlich als Industriestadt bekannt. Der weltweit tätige Schiffsbauer Fincantieri betreibt in der Stadt eine Werft, in der Kreuzfahrtschiffe entstehen.

Werft von Monfalcone
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In der Werft werden auch Kreuzfahrtsschiffe gebaut

Historisch interessierten Besuchern ist auch das Wahrzeichen von Monfalcone ein Begriff: Die „Rocca“, die auf einem Hügel über der Stadt thront. Errichtet wurde sie von den Patriarchen von Aquileia. Später ging sie in den Besitz der Grafen von Görz über, bis 1797 gehörte sie dann zur Republik Venedigs. Während des Zweiten Weltkriegs wurde sie stark beschädigt und in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. Während des Sommers ist sie immer samstags und sonntags für Führungen geöffnet.

Die Festung von Monfalcone
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Die Rocca ist das Wahrzeichen von Monfalcone

800.000 Euro investiert

Marina Julia, der Strand von Monfalcone, galt lange als Geheimtipp für Sonnenhungrige, die einen Sprung ins kühle Nass abseits des Massentourismus bevorzugen. In die Modernisierung investierte die Stadt 800.000 Euro. Bürgermeisterin Anna Maria Cisint ist stolz darauf, dass der einen Kilometer lange Küstenabschnitt von Marina Julia jetzt mehr Platz bietet – für Liegen, Sonnenschirme und Handtücher.

Neuer Strandbereich von Monfalcone
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Der Strand wurde neu gestaltet

Die Duschen und WC-Anlagen wurden erneuert – genauso die Sporteinrichtungen. Volleyball, Fußball oder Boccia können am Strand gespielt werden, aber auch im Wasser bieten sich einige Betätigungsmöglichkeiten, so Cisint. Kite- und Windsurfen erfreut sich großer Beliebtheit. Das liegt wohl auch an der guten Wasserqualität, sagte Cisint. Alle zwei Wochen wird sie überprüft, bis jetzt immer mit ausgezeichneten Ergebnissen.

Kies hat Sand gegenüber Vorteile

Dass der Strand in Marina Julia mit Kies bedeckt ist, hat mit den Gezeiten zutun, sagte Anna Maria Cisint: „Würde der Strand aus Sand bestehen, würde dieser von der ersten Sturmflut weggespült werden.“ Diese Gefahr besteht jetzt nicht, weil Kiesel den Untergrund bildet: „Wie man sieht, sind die Steine ja recht groß – unter ihnen befinden sich noch größere, die für Halt sorgen.“

Servus, Srecno, Ciao Pontebba und Monfalcone

Es sollen aber noch Bereiche mit Sand errichtet werden, genauso wie ein Steg mit Strandbar. Egal ob Familien oder Tierfreunde – in Marina soll sich jeder wohlfühlen. Hund Kya scheint vom Agility-Parcours des „Pippo Village“ begeistert zu sein. Ihre Besitzerin Neda Germek kommt schon seit ihrer Jugend hierher: „Es ist toll, dass es hier auch eine Liegewiese gibt, so bleiben die Hunde sauber. Obwohl mir persönlich der Sand ja auch gefällt.“

Sendungshinweis:

Servus, Srecno, Ciao, 24.6.2023

Unterhaltungsangebot am Strand

Nicht nur tagsüber für Badegäste – auch abends soll der Strand künftig ein Anziehungspunkt sein, sagt Luca Fasan, der Referent für Kultur, Handel und Stadtplanung in Monfalcone: „Auf die Gäste wartet jeden Samstagabend bis 23.00 Uhr ein Unterhaltungsprogramm mit Musik auf einer eigenen Bühne direkt beim Strandeingang.“ Auch ein Literatur-Schwerpunkt ist geplant: „Ab 14. Juli gibt es hier auf einem Boot auch fünf Lesungen und Buchpräsentationen“, so Fasan.

Terrasse am Meer
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Marina Nova

Marina Nova von österreichischer Firma betrieben

Getan hat sich auch einiges in Marina Nova. Die Bewirtschaftung des Strandabschnitts übernimmt für die nächsten 14 Jahre ein österreichischer Energydrink-Hersteller, der dort einen Hafen betreibt. Monfalcone lebenswerter machen soll auch die Umgestaltung des „Porticciolo Nazario Sauro“. Eine neue Promenade für Spaziergänger und Radfahrer entsteht. „Im Canale Valentinis befindet sich der nördlichste Punkt des Mittelmeeres. Der südlichste ist in Libyen“, so Anna Maria Cisint.

Hauptplatz von Monfalcone
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Der Hauptplatz

Auch auf dem Hauptplatz tut sich derzeit einiges: Im Laufe der Jahrhunderte wurde der ursprüngliche Markt- und Waffenlagerplatz mehrfach umbenannt und heißt heute Pizza della Repubblica. Von den Einheimischen wird er wegen seiner Form biscotto, also „Keks“ genannt.