Joze Plecnik
ORF
ORF
Servus, Srecno, Ciao

Sonderschau für Architekt Jože Plečnik

Das Servus, Srecno, Ciao-Team war dieses Mal zu Gast in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana. Die Architektur der Stadt ist untrennbar mit dem Namen Jože Plečnik verbunden. Der große Architekt hätte vergangenes Jahr seinen 150. Geburtstag gefeiert. Im Museum für Volkskunde ist eine Sonderschau zu sehen.

Im Mittelpunkt der Sonderschau steht „Plecniks Lectarija“, ein Spezialitätengeschäft, dessen Einrichtung Jože Plečnik Ende der 1930er Jahre entwarf. Auf den ersten Blick wirkt das Geschäftslokal, das original erhalten ist, eher wie ein Wohn- oder Speisezimmer und war für die damalige Zeit sehr modern.

Sonderschau für Joze Plecnik

Der Architekt studierte in Wien und war ein Schüler von Otto Wagner. Er wollte in seinen Entwürfen auf jeden Fall mehr entwickeln als nur eine Geschäftseinrichtung, was für die damalige Zeit bemerkenswert war. „Jože Plečnik hat nicht nur die Möbel geplant, es wollte vielmehr das gesamte Ambiente gestalten. Dies bezieht sich etwa auf den Marmortisch im Zentrum und den Luster darüber“, so Kuratorin Tanja Roženbergar. Weiters habe er auch kleine Objekte entworfen, die nach seinen Plänen gefertigt und dann im Geschäft verkauft wurden.

Spezialitätengeschäft
ORF

Gegenseitiges Vertrauen als Basis

Entstanden ist die Idee für die Geschäftseinrichtung im Laden von Jakob Krbavčič, wo Jože Plečnik auch gerne einkaufte. Dessen Gattin Henrietta motivierte den Architekten zu seinen Entwürfen. Ironie der Geschichte: Plečnik Pläne blieben dann einige Zeit liegen, denn Henrietta realisierte das Geschäft erst nach der Trennung von ihrem Mann Jakob mit dessen Partner Robert Freyer. „Die Basis für alles war trotzdem das gegenseitige Vertrauen zwischen Plečnik und Krbavčič sowie der der respektvolle Umgang mit Henrietta, spätere Freyer. Es steht also hinter allem ein Mensch mit seiner Erfahrung und seiner Wahrnehmung“, so Roženbergar.

Alte Briefe
ORF
Originalbriefe von Jože Plečnik

Briefwechsel Teil der Sonderschau

Dies ist auch in zahlreichen Briefen nachzulesen, die ebenfalls im Original erhalten sind. Jože Plečnik verbrachte auch gerne Zeit in dem von ihm geplanten Spezialitätengeschäft. Ob er sich die Ecke extra dafür geplant hat, ist anzunehmen, aber nicht überliefert. Die Sonderschau im Volkskundemuseum in Laibach ist von Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr zu besichtigen.

Restaurant „Plecnikov hram“,
ORF
Das von Plečnik gestaltete Restaurant

Plečnikov Hram: Architektur trifft bodenständige Küche

Gar nicht weit vom ehemaligen Spezialitätengeschäft am Kongressplatz entfernt, befindet sich das Veranstaltungszentrum Križanke und dort wiederum das Restaurant „Plečnikov Hram“, das ebenfalls vom großen Architekten gestaltet wurde. Die einheimischen Gäste nehmen den architektonischen Wert und die Ideen meist gar nicht wahr und freuen sich eher über ein gutes bodenständiges Essen, das den ganzen Tag über frisch zubereitet wird.

Sendungshinweis:

SSC, 28.01.22

„Die Gäste, die zu uns kommen, sind besonders vom Lampenschirm im Extrazimmer und den Säulen beeindruckt beeindruckt. Weiters schauen sie sich gerne den Boden und die Decke an. Für die Einheimischen ist das aber schon vertraut, sie sind nicht mehr so überrascht wie die Touristen“, so Gastwirt Marko Mijatovic.

Buchweizenbrei mit Pilzen
ORF
Plečnik Lieblingsspeise

Plečniks Lieblingsessen noch auf der Speisekarte

Eine von Jože Plečniks Lieblingsspeisen, der ebenfalls gerne Gast im Lokal war, war Buchweizenbrei mit Pilzen. Das Gericht ist schmackhaft und vor allem schnell zubereitet. Pilze und Zwiebel werden angeröstet, das Buchweizenmehl extra gekocht und dann alles zusammengemischt und mit Salz, Pfeffer, Majoran, Knoblauch und Petersilie verfeinert. „Wir kochen einige einheimische Speisen, eine davon ist eben der Buchweizenbrei mit Pilzen, der nicht nur ein Lieblingsgericht von Jože Plečnik war, sondern auch bei Gästen von auswärts sehr beliebt ist“, so Mijatovic. „Plečnikov Hram“ ist ein Lokal mit großer Geschichte, das auch von Studentinnen und Studenten der Laibacher Universität geschätzt und gerne besucht wird.