„Mein Mann liebt es zu kochen, ich die Gesellschaft unserer Gäste. Wir ergänzen einander gut“, sagt Eva Pavelkova. Als Wirtin könne sie ihr wahres Ich ausleben, wie sie sagt. Bevor die gebürtige Slowakin den Platz hinter der Theke einnahm unterrichtete sie, genauso wie ihr Mann Cristian. Er war auch viele Jahre als Ingenieur und Projektdesigner im technischen Bereich tätig. Gesundheitliche Probleme brachten ihn zum Umdenken und nach dem zu suchen, was ihn wirklich erfüllt. In der Küche sei dies der Fall, sagt Cristian Mecchia.
Gemeinsamer Traum von eigenem Lokal
Das Ehepaar beschloss, gemeinsam beruflich neu durchstarten. Seither sorgen die beiden in ihrem Lokal samt Hotel für das leibliche Wohl der knapp 400 Clauzettani, also der Einwohner von Clauzetto, und ihrer Gäste aus Nah und Fern. „Viele haben uns am Anfang für verrückt gehalten. Der Betrieb war ja neun Jahre lang geschlossen. Wir haben von null angefangen – alles restauriert und einfach angefangen zu arbeiten“, sagt Eva Pavelkova.
Heute haben sie und ihr Mann einen Punkt erreicht, an dem sie einfach zufrieden seien: „Unsere Speisekarte ist überschaubar. Wir haben nicht 20 Vorspeisen, erste Gänge und Hauptspesen – sondern jeweils nur vier – aber wir bereiten alles frisch zu.“
Name erinnert an kugelrunde Form der Balote
Viele kommen wegen Cristians Spezialität: Das Gericht trägt seinen Namen wegen seiner Form, die an einen Ball erinnert, „Balote“ auf Friulano.
Käse und Polenta waren schon zu früheren Zeiten die Hauptzutaten, die in jedem Haushalt zu finden waren. „Es wurden Knödel aus Polenta mit Käse geformt und auf den Ofen gelegt. Während die Leute bei der Arbeit am Feld oder im Wald waren schmolz der Käse, umgeben von einer knusprigen Polentahülle“, sagt Cristian Mecchia.
Sendungshinweis:
Servus, Srecno, Ciao, 24.9.22
Einst Bewährungsprobe für frisch Verliebte
„Früher brachten Burschen diese Speise ihren angehenden Schwiegereltern mit, wenn sie um die Hand der Tochter des Hauses anhielten. Wurde er eingeladen, sie mit der Familie zu essen, galt dies als Besiegelung des Bündnisses des jungen Paares.“ Einer Hochzeit stand damit nichts mehr im Wege.
Der Küchenchef versucht immer, seinen Gerichten eine moderne Note zu verleihen und sie mit neuen Zutaten interessant zu machen. So wird bei im die Balote auch mit Fisch gefüllt – oder – so wie jetzt im Herbst – mit selbst gesammelten Pilzen: „Wir haben dann Pilze dazugegeben. Hier in der Gegend wachsen Steinpilz, Hallimasche oder Honigpilze, Parasole, Eierschwammerl“, so Cristian Mecchia.