Symbolbild Wandern Pilgern
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Pilgerreise von Aquileia nach Rom

Ab 14. Mai veranstaltet die Vereinigung „Romea Strata“ eine Art Staffellauf, der von Aquileia nach Rom führt. Auch eine Gruppe aus Kärnten wird einen Teil des Weges mitgehen und bis nach Padua pilgern.

Ausgangspunkt für die Staffelpilgerreise ist Aquileia. Mit ihrer römischen und habsburgischen Vergangenheit ist die Stadt seit jeher eine Brücke zwischen West- und Osteuropa. Dem Patriarchen von Aquileia unterstanden einst 25 Diözesen im Gebiet von Bayern, Österreich, Ungarn, Slowenien, Kroatien und Norditalien.

Basilica Aquileia
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Aquileia

Kärntner machen neuen Etappen mit

Anziehungspunkt für Besucher ist die Basilika, die diesmal Treffpunkt für die Teilnehmer der Pilgerreise ist, sagt Johannes Maier, Obmann-Stellvertreter der ARGE Pilgern in Kärnten: „Wir haben dort eine Führung in der Kirche, natürlich auch eine Messe und ein gemeinsames Zusammenkommen am 14. Mai. Am Sonntag, dem 15. geht es dann los und wir sind dann neun Etappen unterwegs.“

Sendungshinweis:

Servus, Srecno, Ciao 7.5.2022

Mit von der Partie werden auch zehn Pilger aus Kärnten sein, „die immer wieder mit uns mitgehen. Es sind sicher ältere Damen und Herren, die mit uns mitgehen. Aber es gibt aber immer wieder auch Neuzugänge, die das für sich entdecken. Beim Pilgern entsteht so eine Gruppengemeinschaft und viele gemeinsame Erlebnisse“, sagt Johannes Maier.

Pilgerherberge San Tommaso in Majano
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Pilgerherberte in Majano

Spirituelle und menschliche Nähe erfahren

Er habe die Erfahrung gemacht, dass eine eine ganz eigene Stimmung herrsche, wenn man gemeinsam über lange Strecken hinweg zu Fuß unterwegs sei: „Man hat Zeit zuzuhören, mit anderen Leuten zu reden und sich wirklich im Detail auszutauschen. Natürlich findet auch das spirituelle seinen Niederschlag. Es gibt Morgengebete, wenn es nur irgendwie möglich ist nehmen wir an einer Messe teil oder organisieren das entsprechend vor Ort auch immer wieder mit Pfarrern. Wir erfreuen uns der riesigen Gastfreundschaft, die uns immer wieder entgegen kommt.“

Johannes Maier
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Johannes Maier

Auf alten Pilgerrouten wandeln

Vom Baltikum quer durch Polen, Tschechien und Österreich bis nach Rom führt die Romea Strata. Es ist ein historisches Wegenetz, das einst Händler und Pilger aus Nord- und Osteuropa in die ewige Stadt führte.

Alte Pilgerwege Romea Strata
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Die Romea Strata

Das Pilgern erfreue sich in den letzten Jahren wieder eines Aufschwungs, sagt Marino Del Piccolo von der Europäischen Vereinigung „Romea Strata“. Gerade in schnelllebigen Zeiten wie diesen komme beim Marschieren der Geist zur Ruhe: „Durch das Gehen entstehen neue Freundschaften und man lernt andere Arten zu leben kennen. Das öffnet auch das eigene Denken.“

Pilgerinnen
Marino Del Piccolo
„Pilgern schweißt zusammen“ ist Marino Del Piccolo überzeugt

Pilgern wird wieder beliebter

Er ist überzeugt, dass das Pilgern „das wichtigste Rezept für die Menschlichkeit“ sei. Es werde derzeit von Vielen wieder entdeckt – dank der Pilgerwege von Santiago, der Franciggena und nicht zuletzt auch der Romea Strata, sagt Marino Del Piccolo. Sie gilt als grenzüberschreitender Weg des Glaubens und der Kultur, der Völker verbinden und das gemeinsame historische, religiöse und kulturelle Erbe der Länder erhalten soll.

Marino Del Piccolo
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Marino Del Piccolo

Auch durch Lagune wird gepilgert

Entlang des Weges gebe es einige interessante Punkte, sagt Johannes Maier: „Wir kommen auch – und für uns Alpenländer ist das natürlich ganz etwas besonderes – direkt am Meer vorbei. Wir gehen einige Kilometer an der Lagune von Venedig entlang. Auch dort führt die Romea Strata, so heißen die Pilgerwege in Oberitalien, die alle nach Rom führen. Sie geht auch an der Lagune vorbei und das wird ganz ein schöner Abschnitt werden.“

Am 23. Mai ist in Padua ein Zusammentreffen mit dem Bischof geplant bevor es – bis 29. Juni – für einige Pilger weiter nach Rom geht.