Es gibt immer viel zu tun, wenn Gisela Hopfmüller und Franz Hlavac in ihrer zweiten Heimat Italien sind. Diesmal wollen sie über Ostern in Varmo bleiben Zeit zum Entspannen dürfte es wenig geben, denn die Gartenarbeit ruft.

Arbeit im Weingarten wird gemeinsam erledigt
Beide sind mit Leidenschaft dabei, auch wenn jeder sein persönliches „Steckenpferd“ hat. Während Franz „der Mann fürs Grobe“ ist und mit der Motorsäge hantiert und zum Beispiel die Blickachsen gestaltet ist Gisela für die Feinarbeit zuständig. Gemeinsam kümmern sich die beiden um ihren „vigneto“.
Sendungshinweis:
SSC, 9.4.2022
Im Februar werden dort die Reben zurückgeschnitten. „Wir diskutieren manchmal: Was schneiden wir weg? Was bleibt?“, sagt Franz Hlavac. Nach einem alten System, das sie in Italien kennenlernte, bindet Gisela Hopfmüller die Triebe dann mit Weidenästen fest. Geerntet wird zwischen Ende August und Anfang September. „Danach wird der Wein vergoren, drei Mal abgezogen und im April dann umgefüllt.“
Die beiden Gartenfreunde genießen ihren eigenen Wein gerne gemeinsam mit Freunden oder bei ihren Gartenrunden nach getaner Arbeit, wo sie sich neue Projekte ausdenken.

Tipps für unterschiedliche Gestaltungsarten
„111 Ideen für einen besonderen Garten“ präsentieren die beiden Autoren in ihrem aktuellen Buch, das sich drei großen Themenkreisen widmet. Einerseits geht es um die Struktur des Gartens. „Wie kann man kleinere Gärten groß aussehen lassen und wie kann man die umgebende Landschaft einbeziehen? Wie macht man Sichtachsen, Farbkombinationen?“, so Gisela Hopfmüller. Staudenbeete seien dabei hilfreich.
Ein Kapitel dreht sich um die Pflanzenvielfalt für Nutz- und Ziergärnten. Präsentiert werden auch seltene Bäume, „die man nicht ununterbrochen überall sieht oder im eigenen Garten hat, aber auf die wir Lust machen wollen sie zu pflanzen.“ Ein weiterer Bereich umfasst Erinnerungen an Großmutters Wissen. „Wenn man sich daran erinnert kann man viel profitieren“, so die Autorin.

„Garten sagt, was er will“
Bei der Gestaltung ihres eigenen Gartens konnten sie im Lauf der Jahre viele Erfahrungen sammeln, die sie ebenfalls einfließen ließen. Gisela Hopfmüller sagte, ihren Garten in Varmo betreuen sie und ihr Mann seit mehr als 20 Jahren. „Das hat natürlich unsere Gartenleidenschaft sehr gefördert, obwohl sowohl der Franz, als auch ich gerne von Kindesbeinen an mit Müttern und Großmüttern immer ein bisschen gegartelt haben. In unseren ORF-Jahren ist das dann ein bisschen im Hinterkopf versickert. Seitdem wir hier den Garten haben ist es wieder ganz stark ausgebrochen.“ Man lerne dabei, mit dem Garten zu kommunizieren: „Er sagt, was er will. Wir versuchen, was wir wollen und wenn das zusammenpasst ist alles super.“

Alte Gießkannen als Blickfang
Franz Hlavac lebt in gewisser Weise auch seine Sammelleidenschaft aus, indem er neuerdings alte Gießkannen als Dekorationsobjekte im Garten positioniert: „Das hat uns immer gefallen. Man kriegt das ja kaum mehr auf Flohmärkten. Voriges Jahr waren wir in Deutschland und dort war ein riesen Lager an alten Steinen, alten Tischen und an alten Gartenutensilien. Das hat mich ein bisschen auf die Idee gebracht, das könnte man ja auch bei uns machen. Es muss nicht immer alles neu sein.“

Salzkraut sorgt für mediterranes Flair am Küchentisch
Mediterranes Flair auch in heimische Gärten holen kann man sich zum Beispiel mit dem „Barba di Frate“, auf Deutsch Möchsbart oder Salzkraut genannt, erklärt Gisela Hopfmüller: „Es hat ein bisschen einen salzigen Geschmack, weil es eigentlich vom Ursprung her eine Pflanze ist, die in Meeresgegenden wächst. Auch hier im ganz normalen Garten behält er ein bisschen von diesem Salzaroma. Ein bisschen weniger konzentriert als am Meer.“

So eignet sich der Mönchsbart zum Würzen von Fischgerichten. Das Buch will dazu anregen, auch Neues zu versuchen – so steht dem Gartenglück künftig nichts mehr im Wege.