Der Gottfried von Einem Saal im Congress Center in Villach wird einer der Austragungsorte sein. Am 13. August ist hier – im Rahmen von „CS under 30“ – die Aufführung von zwei Siegerprojekten geplant. Eines wird von den Juroren des Carinthischen Sommers ausgewählt und das andere Siegerprojekt stammt von dem Kooperationspartner Mittelfest aus Cividale del Friuli.
Die Auswahl treffen Juroren unter 30 Jahren, sagt Holger Bleck, künstlerischer Leiter des Cartinthischen Sommer: „Jede Generation hat auch seine eigene Sprache, sein eigenes Denken, seine eigene Herangehensweise. Das finde ich gerade spannend – auch für den Carinthischen Sommer, ein altehrwürdiges Festival – immerhin haben wir 2019 50-jähriges Jubiläum gefeiert – dass für dieses Festival auch frische, junge Gedanken noch mehr kommen als es eigentlich jetzt schon der Fall ist.“
Ausschreibung für alle Genres offen
Als Anforderung gilt, dass Ensembles mit bis zu sechs Personen teilnehmen dürfen: „Ansonsten sind wir im Genre – also in welche Richtung das gehen soll – sehr, sehr offen. Das kann eine Musikperformance sein, ein Musiktheaterprojekt. Es kann ein Konzert sein. Es kann elektronische Musik sein. Es kann Klassik, Jazz, Volksmusik sein. Es kann vieles sein.“
Kultur als Bindeglied im Alpen-Adria-Raum
Beide Festivals sind mit „CS Young“ bzw. „Mittelyoung“ speziell für Nachwuchskünstlerinnen und -künstler unter 30 Jahren ausgerichtet. Synergien sollen künftig genutzt werden. So ist ein grenzübergreifender Austausch zwischen Künstlerinnen und Künstlern, Programmschwerpunkten und Kuratorinnen und Kuratoren das Ziel.
Die Kultur nimmt als Bindeglied im Alpen-Adria-Raum eine zentrale Rolle ein, so Holger Bleck: „Wenn Kultur diese Macht noch stärker hätte, gäbe es wahrscheinlich weniger Krieg, weniger Unfrieden in der Welt. Aber wir Künstler arbeiten dran, dass auch in dieser Richtung etwas passiert. Ich glaube, das, was Kunst, Musik und Theater ausmacht, ist das Verbindende und das Bedürfnis der Menschen, Kultur zu genießen.“
Mittelyoung: Positive Erfahrungen zum Auftakt
Die italienischen Projektpartner wollen auf die positiven Erfahrungen aus dem Vorjahr aufbauen, als „Mittelyoung“ für junge Künstler unter 30 Jahren ins Leben gerufen wurde. 162 Projekte wurden eingereicht, sagt Roberto Corciulo, der Präsident von „Mittelfest“. Die Zusammenarbeit mit den Nachwuchskünstlern habe gut funktioniert, sagt er. Es gehe darum, die Grenzen zu überwinden, unterschiedliche Tendenzen in der Kulturszene kennenzulernen und neue Aufführungen auf die Bühne zu bringen.
Zu entdecken gebe es Vieles in einer Welt, die sich ständig weiterentwickle. Dem Kulturfestival „Mittelfest“ gehe seit jeher darum, neue Wege zu beschreiten, so der Festival-Präsident Roberto Corciulo.
Alpen-Adria-Künstlernetzwerk soll aufgebaut werden
Langfristig ist geplant, ein grenzübergreifendes Künstlernetzwerk im Alpen-Adria-Raum zu erschaffen, in dem sich gerade auch junge Künstler unter 30 Jahren einbringen und erste internationale Bühnenerfahrung sammeln können,
Sprachliche Barrieren seien dabei einerseits hinderlich. Was aber fehle, so Giacomo Pedini, der künstlerische Leiter des Festivals, ist vor allem der regelmäßige Austausch zwischen Künstlern aus ganz Europa. Festivals würden in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle einnehmen – einerseits, um Ideen auszutauschen und andererseits, um gemeinsam grenzübergreifende Projekte umzusetzen.
Heuriges Motto: Das Unvorhergesehene
Das heurige Motto von „Mittelfest“ lautet „imprevisti“, also das Unvorhergesehene, sagt Giacomo Pedini.
Sendungshinweis:
Servus, Srecno, Ciao; 15.1.2022
Dazu inspirierte ihn die Pandemie,die die Menschen vor zwei Jahren in eine Situation gebracht hat, die bis zu einem gewissen Grad eben auch unvorhersehbar ist: „Das lehrt uns konstant Demut und Bescheidenheit – es rüttelt uns wach, um versuchen zu verstehen, was genau dabei in uns vorgeht und was uns überrascht.“
Giacomo Pedini meint, etwas Unvorgesehenes sei meist weder positiv, noch negativ: „Es kann beides sein oder eines davon. Wichtig ist, was wir als Einzelne mit unserer Reaktion daraus machen.“ Er hofft, dass dieser Denkanstoß viele junge Künstler aus 27 europäischen Ländern zu neuen Projekten inspirieren wird.
Die Festivalleitung hofft auf zahlreiche Zuschriften – vor allem aus Österreich, steht das Nachbarland – nach Slowenien im Vorjahr – heuer als Hauptpartner im Mittelpunkt von „Mittelfest“. Unter anderen sollen auch die beiden Städte Görz-Nova Gorica, die gemeinsam Kulturhauptstadt 2025 werden, eingebunden werden.