Der Autohof von Fabio Spiesanzotti
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Leidenschaftlicher Lancia-Delta-Fan

An die 20 Modelle der Marke Lancia Delta aus den 1980er und 90er Jahren besitzt Fabio Spiesanzotti aus Udine Er sammelt und restauriert und passt die Autos den modernen Bedürfnissen an. Um die Energie fressende Elektronik speisen zu können, experimentiert er mit Solarpanellen auf den Autos.

Viel hänge es vom Vorbesitzer ab, wie sich ein Auto fahre und wie es Instand gehalten worden sei, sagte Spiesanzotti: „Jedes Auto ist für sich etwas Besonderes mit unterschiedlichen Merkmalen“, sagt der Hobby-Mechaniker. Nicht nur das Sammeln und Restaurieren an sich zählen zu seiner Leidenschaft – auch die Elektronik hat es ihm angetan. Vieles hat er sich selbst beigebracht.

 Fabio Spiesanzotti
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Fabio Spiesanzotti ist glüclich über den Fund eines Lancia mit Automatikgetriebe

Bestimmtes Modell ergattert

Vor sieben Jahren schon hatte er eines dieser Modelle im Visier. Bei einer Versteigerung wurde er allerdings überboten. Als er dann voriges Jahr beim Surfen im Internet auf dieses Exemplar stieß wusste er, dass er es einfach haben musste. Das Besondere daran ist das Automatik-Getriebe: „Diese Autos waren Spezialanfertigungen für körperlich beeinträchtigte Autofahrer. Sie wurden extra in der Fabrik nach ihren Bedürfnissen gebaut – es gab sie nicht einfach so im Autohaus zu kaufen.“

Solaranlage auf dem Autodach
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Solarpaneel auf dem Autodach

An die 600 Kilometer fuhr er von Udine nach Rom, um seinen Neuzugang abzuholen: „Ich hätte mir niemals vorstellen können, so ein Auto zu besitzen. Als ich es dann nach Hause brachte, war es sehr schön. Jedes Mal, wenn ich zur Arbeit musste, habe ich es angesehen und hab mir gedacht, jetzt habe ich es.“ Ein weiteres Modell, das er in Venedig ergatterte, überzeugte den Sammler mit dem Kennerblick durch seinen „inneren Werte“ bzw. durch.

Selbst gebastelte Elektronik im Inneren eines Lancia
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Der Elektroniker bastelt selbst

Energieversorgung als Herausforderung

„Originalverpackte Sitzbezüge, so etwas ist selten. Der Wagen hat 1982 den Händler verlassen und das Plastik ist heute noch drauf“, sagte Fabio Spesanziotti. Noch bevor er den Führerschein hatte machte er seine ersten Umbauten – bessere Scheinwerfer und eine Stereoanlage durften damals keinesfalls fehlen. Heute kommen beheizbare Sitze, Lenkrad und Rückspiegel, Stecker zum Handy-Laden und allerlei LED-Leuchten dazu. Das Problem gestern wie heute: All diese Extras brauchen viel Energie.

Solarpaneel auf der Motorhaube
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Auf der Motorhaube findet der Bastler die Paneele nicht so hübsch

„Ich habe Elektrotechnik studiert und mich immer gefragt, wie ich immer für eine volle Batterieladung sorgen könnte. Ich habe mich schlau gemacht, aber die Lösungen waren meist sehr teuer. So habe ich dann mit meinen eigenen Experimenten begonnen.“

Sendungshinweis:

Servus, Srecno, Ciao, 25.9.2021

Idee auch für andere Autos

Auf seinen Prototypen montierte er Solarpanele, wie man sie von Wohnwagen kennt und kam so seinem Ziel einen großen Schritt näher: „Vielleicht lädt sich die Batterie so nicht komplett auf, aber es ist sicher eine Hilfe“, sagt er. „Ich weiß auch nicht, warum sie das nicht auch bei neuen Autos so machen. Ok, vielleicht nicht auf die Motorhaube – das sieht nicht so schön aus. Aber am Dach – warum nicht.“ Fabio Spiesanzotti ist überzeugt, dass man sie auf diese Weise zu wahren Energiesparmeistern der Zukunft machen könnte.