1966 gründete Jože Antonič die Alpenoberkrainer. Fünf Jahr später kam Janez Per dazu und übernahm nach dem Tod von Antonič im Jahr 2015 auch die Leitung der erfolgreichen Musikgruppe.
Er hat den Eindruck, dass die 50 Jahre beim Alpski kvintet schnell vergingen, obwohl das eine lange Zeit ist: „Den ersten Auftritt hatte ich in Basel, dann bereisten wir ganz Europa und spielten vor allem vor deutschsprachigem Publikum. Wir erlebten viel Schönes mit den Kolleginnen und Kollegen und wurden auch gute Freunde.“
Familie bildete zu Hause seinen Rückhalt
Im Laufe der Jahrzehnte trafen zahlreiche Auszeichnungen ein. Mit Gattin Jožica setzt sich Janez oft in seinen Musikraum und spricht mit ihr über Erinnerungen. Sie sagt, sie habe ihren Mann beim Studium kennengelernt: „Er war schon Musiker, ich wusste also, was mich erwartet und habe trotzdem mit ihm eine Familie gegründet. Wir bekamen drei Söhne, die auch schon alle Musiker sind. Janez war wirklich viel von zu Hause weg. Die gemeinsame Zeit war dann aber immer schön. So spielte sich unser Leben in den 50 Jahren eben ab.“
Auch in der Pension wird Janez nicht langweilig
Janez Per ist nicht nur Musiker, sondern auch Bauer aus großer Überzeugung. Mittlerweile führt bereits sein Sohn die Wirtschaft, aber er hilft noch immer gerne mit. Auch in der Blasmusikkapelle von Mengeš ist Janez Per verwurzelt und leitet die Veteranentruppe, also die sogenannten „alten Herren“.
Langjährige grenzübergreifende Kontakte
Verbindungen über Grenzen hinweg haben für Janez Per eine große Bedeutung. Mit dem Kärntner Oberkrainer-Experten Gerhard Lepuschitz etwa verbindet ihn eine jahrzehntelange Freundschaft.
Sendungshinweis:
Servus, Srecno, Ciao; 4.9.2021
Sie treffen sich regelmäßig und realisieren auch heute noch gemeinsame, musikalische Projekte. Mit den Alpenkoberkrainern plant Per im kommenden Jahr ein Jubiläums-Konzert: „Auf das Spielen vor großem Publikum freuen wir uns besonders, wenn dann wieder das Gemeinsamkeitsgefühl entsteht.“
Zu Besuch bei Meister der Oberkrainergitarren
Um gute Musik zu machen braucht man auch ordentliche Instrumente, die in der Region Oberkrain entstehen. Instrumentenbauer Tomaž Šinko lebt seinen Beruf oder vielmehr seine Berufung. Holz ist etwas Lebendiges, sagt er gerne und bringt es dann durch geschickte Bearbeitung wunderbar zum Klingen.
Tomaž Šinko: „Die tiefen Töne, etwa beim Kontrabass, ergibt immer die Oberdeckung; die hohen und die Mitteltöne die Rückseite und die Seitenteile. Für die Seiten verwenden wir Ahorn. Dann muss man noch auf Basis der langjährigen Erfahrung die Balance für den idealen Ton finden.“
Familientradition lebt weiter
Tomaž Šinko baut auch neue Instrumente, er spezialisierte sich in den vergangenen Jahren aber auch besonders auf die Reparatur oder sogar Restaurierung alter Stücke. So treffen bei ihm aus allen Himmelreichtungen Saiteninstrumente ein, die er dann wieder zum Klingen bringt. Gerne baut Tomaš auch sogenannte Oberkrainergitarren. Gemeinsam mit Musikern entwickelte er seinen ganz eigenen Stil, der gerne angenommen wird.
„Das Handwerk der Holzbearbeitung erlernte ich bei meinem Vater. In diesem Beruf arbeite ich nun schon seit mehr als 30 Jahren und es freut mich, dass mein Wissen auch erhalten bleibt. Mein Sohn Jaka arbeitet mit und die Tradition wird weitergegeben.“
Profi-Musiker hilft bei Endkontrolle
Jaka engagiert sich auch gerne beim Bau von Gitarren mit Tonabnehmern. Beim Löten gibt Tomaž noch letzte Hinweise, aber Jaka kennt sich da schon wirklich gut aus. Die Endkontrolle macht Tomaž bei jedem Instrument selbst, darauf legt er Wert. Diesmal holt er sich noch Unterstützung, denn ein Musiker wie etwa Janez Per, der seit fünfzig Jahren Musik macht, weiß wirklich, worauf es beim Bass ankommt.