Urban Modic ist Architekt und Fotograf – mit Licht zu arbeiten gehört für ihn dazu. Sein Vater Zmago war es, der vor fast 20 Jahren damit begann, Laibach zur Weihnachtszeit in ein Lichtermeer zu verwandeln. Urban war davon gleich fasziniert und er sagt, er war von Anfang an immer dabei. Zuerst im Hintergrund, aber sein Vater habe ihn immer in die Kreativarbeit eingebunden.
Seit dem Tod seines Vaters führt er sein Erbe fort. Urban ist überzeugt, dass sein Vater stolz auf ihn wäre, wenn er sehen könnte, wie sich sein Sohn jedes Jahr aufs Neue darum bemüht, den Laibachern, aber auch Besuchern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, wenn sie seine Lichtkreationen sehen.
Das menschliche Leben auf dem Prüfstand
Heuer war auch bei unseren Nachbarn in Slowenien ein „spezielles“ Jahr – geprägt von der Coronavirus-Krise. Urban Modic hat sich davon inspirieren lassen und seine Gedanken dazu in die Gestaltung der Weihnachtsbeleuchtung einfließen lassen. „Heuer geht es um das Leben, das menschliche Leben, das am Prüfstand steht. Gegen das Coronavirus kämpfen wir ja jetzt schon etwas länger. Es geht darum, wie wir es bekämpfen können?“, sagt Urban Modic.
Sendungshinweis:
Servus, Srečno, Ciao, 19. Dezember 2020
Am Presern-Platz, im Herzen von Laibach, befindet sich der symbolische Ausgangspunkt der heurigen Lichterschau: eine Zelle, wie vor vier Milliarden Jahren. Von dort ausgehend gibt es verschiedene Pfade mit eigenen Themen: der Weltraum, das Ende des Lebens – gibt es noch etwas nach dem irdischen Leben?
50 Meter hoher Obelisk erstrahlt unter der Burg
Besonders stolz ist Urban Modic heuer auf einen 50 Meter hohen Obelisken, der im Bereich der Burg von Laibach erstrahlt und die menschliche Unvernunft aud den Prüfstand nimmt.
Urban Modic sagt, er und sein Team haben eher komplexe Darstellungsformen und kreative Lichtinstallationen gewählt, die nicht nur zum Staunen, sondern mitunter auch zum Nachdenken anregen sollen. Einige der heuer gezeigten Lichtkunstwerke sind Teil eines Projekts, das er – gemeinsam mit seinen Helfern – im nächsten Jahr umsetzen will.
Jedes Kunstwerk findet seinen passenden Platz
Vieles ergebe sich im Laufe der Zeit oder besser gesagt während der Arbeit wie von selbst. So werden die Objekte meist an jenen Orten realisiert, wo sie platzmäßig am besten hinpassen und ihre Geschichten am besten erklärt werden können. So entfalten die Objekte am besten ihre Wirkung, sagt Urban Modic.
Monatelange Vorarbeit
20 Mitglieder gehören zum engeren Team von Urban Modic, sechs bis sieben helfen beim Aufbau der Lichtkreationen mit. Monatelange Vorarbeit ist nötig, bis letztendlich alles an seinem Platz ist und auch funktioniert: „50 Kilometer Lichterketten werden aufgehängt. Vor 21 Jahren hat es mit sechs Elementen begonnen – jetzt sind es 850.“
Bis Mitte Jänner werden die Lichtkreationen von Urban Modic und seinem Team in Laibach zu sehen sein.