Tagesausflüge ja – Nächtigungen eher nein, so lässt sich zusammenfassen, wie sich die Kärntenbesucher aus den Nachbarregionen Slowenien und Friaul Julisch Venetien in den ersten Wochen nach der Grenzöffnung verhielten, sagte Wolfgang Kuttnig, Spartenobmann für Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Kärnten.
„Das, was wir sehen, ist, dass wir noch wenig nächtigungswirksame Ausflugsgäste aus Italien haben. Wir rechnen aber mit August, dass mit Ferragosto ein starker Zustrom aus italienischen Nachbarregionen zu uns kommt, der sich dann auch in der Nächtigungsstatistik wiederfinden wird.“
Buchungen für Advent vorhanden
So ist auch in der Villacher Innenstadt der Urlauberzustrom noch überschaubar, sagte Claudia Boyneburg-Spendier, Sprecherin der Villacher Innenstadthotels: „Wir erwarten im Sommer natürlich einen Rückgang der Italiener, denn auch Italien ist sehr sehr vorsichtig geworden und sie machen hauptsächlich im eigenen Land Urlaub. Aber für den Advent haben wir schon Buchungen.“
Nach der Coronavirus-Krise sei bei italienischen Gästen das Sicherheitsbedürfnis besonders hoch. Entsprechend viele Anfragen zum Thema Hygiene und Schutzmaßnahmen würden noch vor der Buchung eingehen. Boyneburg-Spendier sagte, die Italiener hätten die Leichtigkeit verloren. Sie seien anspruchsvoll und vorsichtig geworden. Aber noch dürfe man die Hoffnung nicht aufgeben, sagte Boyneburg-Spendier.
Italiener kommen wieder zum Shoppen
Das ganze Jahr über eine wichtige Rolle spielt das Einkaufen. „Shopping senza confini“ ist das Motto des Villacher Einkaufszentrums Atrio, wo auf dem Parkplatz nun wieder vermehrt ausländische Autokennzeichen zu sehen sind, so Manager Richard Oswald: „Seit der Öffnung der Grenzen merken wir schon wie viele, dass wieder viele Slowenen und Italiener zu uns kommen. Es wird von Woche zu Woche besser und darüber sind wir sehr sehr froh.“
Auch die Kärnten Therme, die kommende Woche öffnet, bestätigt einige Anfragen von italienischen Gästen. Denn auch die Themen Wellness und Gesundheit spielen für sie während eines Aufenthalts in Kärnten eine wesentliche Rolle, heißt es vom Thermenresort Warmbad. Allerdings dürfen statt wie normalerweise 1.000 nur 500 Badegäste in die Therme. Beim Eingang wird mit einer Wärmebildkamera kontaktlos die Körpertemperatur gemessen.
Reservierung in Zug verpflichtend
Die ÖBB haben ihren Bahnverkehr nach Italien und Slowenien mittlerweile wieder aufgenommen, allerdings unter neuen Bedingungen. Für Fahrten in Italien darf nur die Hälfte der verfügbaren Kapazitäten genutzt werden – um den Sicherheitsabstand in den Waggons einhalten zu können.
Sendungshinweis:
Servus, Srecno, Ciao, 4. Juli 2020
Regionalmanager Reinhard Wallner sagte: „Es gibt ein verpflichtendes Platz-Reservierungssystem, speziell bei MICOTRA, der ja sehr beliebt ist bei unseren Kunden – für Fahrradausflüge Richtung Kanaltal, Richtung Venzone, Udine. Das zweite Thema ist, es muss im Zug nach wie vor auch der Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Der dritte Punkt ist, es muss im Zug auch Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt werden“.
Vom Villacher Hauptbahnhof aus sind derzeit vorwiegend Pendler in Richtung Italien unterwegs, aber es werden auch immer mehr Ausflugsfahrten unternommen.