In der Pohorje-Gegend ist Damijana Mithans Bračič gerne unterwegs. Hier holt sich die Hobby-Künstlerin wann immer es geht neue Ideen und Materialien. Alte Wurzelstöcke, Pilze, Blätter und Moos nimmt sie gerne mit – um daraus etwas Neues entstehen zu lassen.
Zwerge und andere Phantasiegestalten haben es ihr besonders angetan. Aus Modelliermasse wie FIMO entstehen die kleinen Fabelwesen – jedes für sich ein Einzelstück.
Aus Modelliermasse entstehen klitzekleine Kunstwerke
Ihre Küche in Dravograd – Unterdraubrug reicht ihr vollkommen aus – um aus dem Nichts neue Kreationen entstehen zu lassen. Hier entstehen die Zwerge, die in den Pohorje-Wäldern leben und über ihre Schönheit wachen und erzählen.
Sendungshinweis:
Servus, Srecno, Ciao, 20.6.2020
Damijana Mithans Bračič: „Ich komme aus einer Umgebung, wo es viel Wald gibt. Ich bin schon immer gerne in den Wald gegangen und habe Blätter gesucht und aus Natursachen etwas gebastelt. Ich habe auch viel gezeichnet. Das ist gut, weil man so die Größe und Perspektive besser einschätzen kann. Ich habe gehört, dass es hier früher Zwerge und Wichtel gegeben haben soll. Dann haben mir auch einige alte Leute erzählt, wo diese Wichtel gelebt haben und was sie gemacht haben. Mich fasziniert es, genau das bis ins kleinste Detail zu zeigen.“
Damijana Mithans Bračič will Kinder und auch Erwachsene zum Staunen bringen und auf die Wunder der Natur, die wir in unserer heutigen, schnelllebigen Zeit immer weniger beachten und schätzen, aufmerksam machen.
„Sagenhafter“ Ausflug ins Zwergenland
Wer Zwergen und Sagengestalten aus Slowenien quasi „hautnah“ begegnen möchte, hat ein paar Kilometer weiter, in Slovenj Gradec, Gelegenheit dazu. Dort befindet sich das „Zwergenland“. Die kleinen Bewohner werden gerade langsam aus ihrem Winterschlaf geweckt – dank der tatkräftigen Unterstützung von Familie Kragelnik.
Die ganze Familie macht mit
Ein gewisses Faible für sie teilt die ganze Familie Kragelnik und so sieht man sie auch oft selbst – wie Zwerge verkleidet – zwischen den Bäumen hin und hergehen. Jetzt, nach der Coronaviruskrise, haben sie alle Hände voll zu tun – denn bald sperrt das Zwergenland wieder auf.
Mama Florijana ist Kindergärtnerin und bastelt auch in ihrer Freizeit gerne. Sie ist der „kreative Kopf“ des Zwergenlandes und schafft aus Pappmache immer wieder neue Figuren, die sie dann bunt bemalt und im Wald drappiert. Rundherum versucht sie – großteils mit Naturmaterialen – die Umgebung so zu gestalten, wie die Zwerge – den Sagen und Legenden nach – leben.
Streiche zum Naturschutz
So hat sie auch eine mannshohe Hütte errichtet, wie sie früher von den Waldarbeitern als Unterstand genutzt wurden. Die Waldzwerge sollen ihr Feuer gelöscht oder das Werkzeug der Waldarbeiter versteckt haben, damit diese nicht so viele Bäume schlägern können. Ein Streich – denn den Waldzwergen liegt der Naturschutz am Herzen, sagt Gregor Kragelnik.
Zwerge als Hüter des Weizens
„Einige Zwerge galten als die Beschützer des Weizens. Wenn große Armut herrschte erzählten die armen Leute ihren Kindern, dass die Zwerge das Weizen zu den reichen Familien gebracht hätten", erzählt Gregor Kragelnik. Damit wurde ihnen eine „Entschuldigung“ dafür geliefert, dass es kein Brot mehr gab.
In Slowenien weithin bekannt sind auch die Sagen rund um die Bergwerkszwerge, „Bergmandl“ genannt. Sie sollen die Schätze unter Tage beschützt und die Menschen ausgetrickst haben.
Das Zwergenland in Slovenj Gradec ist nach Voranmeldung geöffnet. Familie Kragelnik freut sich, die Legenden der sagenumwobenen Waldbewohner auch seinen Besuchern zu erzählen.