Von Rimini aus machte sich Federico Fellini 1939 auf nach Rom – zunächst um Jus zu studieren. Seine wahre Bestimmung fand er allerdings darin, die Welt des Kinos aufzumischen.
Ein Visionär und Poet des Kinos
Der spätere fünffache Oscargewinner galt als Visionär und Poet und war bekannt dafür, die Verrücktheit einfacher Personen genauso ins Scheinwerferlicht zu rücken wie die Krise der bürgerlichen Gesellschaft und der Intellektuellen während der Jahre des Booms.
Ausstellung gibt Einblick hinter die Kulissen
Dem Regisseur, Maler, Träumer und vielseitigen Künstler, der heute noch als eine der bekanntesten und beliebtesten Persönlichkeiten des italienischen Kinos gilt, ist die Ausstellung „La dolce vita – achteinhalb, Szenenfotografien“ gewidmet.
Beim Filmdreh gab es kein „Dolce Vita“
120 Szenenfotografien der bedeutendsten Filme Fellinis stehen dabei im Mittelpunkt – von „La dolce Vita“ bis zu Achteinhalb. Guido Comis, künstlerischer Leiter: „Wir sehen zum Beispiel Anita Ekberg, die Fischerstiefel an hat, bevor sie in den Trevibrunnen steigt, um die berühmte Kuss-Szene mit Mastroianni zu drehen.“
Sendungshinweis:
Servus, Srecno, Ciao, 18.1.2020
Ekberg im Trevibrunnen – damals ein Skandal
Pierluigi Praturlon bannte das Bad von Anita Ekberg auf Zelluloidfilm. Da die Dreharbeiten während der Wintermonate stattfanden, musste die Diva mit Fischerstiefeln in das klirrend kalte Wasser steigen. Sobald es „Action“ hieß, ließ sie sich nichts anmerken und spielte ihren Part, als spiele die Wassertemperatur überhaupt keine Rolle. Gudio Comis: „‚Eine Sauerei‘, ‚ein Skandal‘ und ähnliche Kommentare zeigen auch, wie die Gesellschaft damals tickte und was letztendlich auch zur Entstehung seiner beiden Meisterwerke führte.“
Dazu werden Werke von Gideon Bachmann gezeigt. Der Kosmopolit und Filmkritiker gilt als enger Vertrauter von Fellini und Pasolini. Der dritte Setfograf, dessen Werke gezeigt werden ist Paul Ronald.
Inspirationen auch in Triest geholt
Fellini war sehr exzentrisch und liebte es, die Darsteller in seinen Filmen nach seiner Vorstellung zu verändern – zum Beispiel durch viel Makeup. Claudia Cardinale sagte einmal, dass sie die Einzige war, die so bleiben durfte, wie sie war. Auch, wenn Fellini nie einen Film in Triest drehte, soll er sich hier Inspirationen geholt haben, so Comis: "Zum Beispiel wird in einer Szene in einem weiteren sehr bekannten Film von ihm, „Amarcord", ein riesiges Kreuzfahrtschiff gezeigt. Er soll es hier im Golf von Triest gesehen haben.“
Ausstellung bis 1. März
Bis 1. März ist die Ausstellung über das Wirken „hinter den Kulissen“ am Set von Federico Fellini jeweils von Dienstag bis Sonntag zwischen 10.00 und 19.00 Uhr zu sehen – im „Magazzino delle Idee“ am Corso Cavour, 2 in Triest zu sehen.