Eine Herde von aus Holz geschnitzter Schafe, eine Marienfigur samt Jesuskind aus Drahtgeflecht und viele alte Fotos, die Rückschlüsse auf das Dorfleben von früher einmal erlauben, bilden das Herzstück der Ausstellung in einem überdachten Unterstand der Villa Attimis-Strassoldo, einem historischen Anwesen im Osten Friauls, unweit von Udine.
Nadia Monai ist die Initiatorin der Schau. Seit mittlerweile sechs Jahren verwandelt sie – gemeinsam mit zum Teil namhaften Künstlern aus der Region – die Villa Attimis-Strassoldo in ein kleines Weihnachtswunderland.
Gefühle aus der Kindheit werden wieder erlebbar
Das heurige Motto der Ausstellung ist den „borghi“, den Dörfern mittelalterlichen Ursprungs, gewidmet. Monai: „Die Fotografien stellen zum Teil jener Gefühle dar, die jedes Kind aus der Gegend auf seinem Lebensweg mitnimmt.“
Sendungshinweis:
Servus, Srecnio, Ciao, 21.12.2019
Nadia Monai sagt, auch wenn du weg gehst, dieses Gefühl bleibt immer in dir: "Zu Weihnachten kann man genau dieses Gefühl in Attimis wieder entdecken.“
Verkostung lokaler Weihnachtsgerichte
Die Hausherrin der Villa Attimis di Strassoldo, Gräfin Carla Andreoli, freut sich über Besuch bei der Ausstellung auf ihrem Anwesen. Lokale Spezialitäten dürfen dabei als kleine Stärkung nicht fehlen. Dazu zählen Frigga, Polenta, Brovada und Muset, also Kochwurst vom Schwein mit sauer eingelegten weißen Rüben, sagt Marco Cobessi vom Tourismusverein „Pro Loco Alta Val Malina – Attimis“. Dies alles seien Gerichte, die hier früher einmal zu Weihnachten gegessen wurden.
Borgo Mulino: Ortsteil mit wechselvoller Geschichte
In einer kleinen Kapelle, die zur Villa Attimis-Strasoldo gehört, sind in den nächsten Wochen handgefertigte Krippen zu sehen. Im Ortsteil „Borgo Mulino“ entstanden einige davon. Das mittelalterliche Anwesen wurde bei einem Großbrand und später bei einer Überflutung stark in Mitleidenschaft gezogen, erinnert sich Luigi Fattori.
Kirchtürme suchen sich ihren Platz auf Krippen aus
Beppino Poiana faszinieren besonders die Kirchtürme seiner Heimatregion, die er in seinen Krippen verewigt: „Es gibt welche, die unmittelbar neben der Kirche stehen und manche stehen auch weiter weg.“ Es seien immer die Kirchtürme selbst, die ihre spätere Position auf den Wurzeln, die er verwendet, aussuchen, sagt Beppino Poiana. Er versuche einfach, das Beste aus den Gegebenheiten zu machen.
Aus Akazienholz entstehen Kunstwerke
Für Roberto De Cecco bilden Wurzeln aus Akazien-Holz, die er in den Wäldern um Attimis sammelt, die Basis seiner Werke. Auch wenn er jetzt in Pension sei soll das Kunsthandwerk ein Hobby bleiben. Es ist die Silhouette von Frauen, aber auch jene der Hoffnung, genauso wie religiöse Motive, die zu seinem Repertoire gehören. Ihm sei es wichtig, dass er seinem Werkstoff, dem Akazien-Holz, treu bleibt. Nur die Kraft seiner Hände und seines Skalpells sollen die hölzernen Figuren aus dem mitunter sehr alten Akazienholz zum Vorschein bringen.
Wer sich in die freudvolle Erwartung der Weihnachtszeit wie zu Kinderzeiten zurückversetzt fühlen will hat bei der Weihnachtsausstellung in Attimis bis 6. Jänner Gelegenheit dazu.