Süßer Lebkuchenduft liegt im Hause Perger das ganze Jahr über in der Luft. Auch hier, im „Museum“ der Familie, wo die wichtigsten Meilensteine der Lebkuchenherstellung dargestellt werden. Das Familienunternehmen besteht seit 1757. Heute wird es von der mittlerweile neunten Generation als solches weiter geführt.
Lebkuchen als Geschenk für viele Staatsmänner
Erinnerungen gibt es viele, die Vater Hrabroslav gerne mit seinen Söhnen teilt. Sie werden im Betrieb von ihrer Schwester und zehn Mitarbeitern unterstützt.
Sendungshinweis:
Servus, Srecno, Ciao, 21.12.2019
Wenn er von den „guten alten Zeiten“ spricht, gerät er regelrecht ins Schwärmen. Viele Staatsmänner aus aller Welt hat die Familie schon mit ihren handgemachten Lebzelten und Kerzen aus Bienenwachs beschenkt oder sie vom hausgemachten Honigwein kosten lassen – „Ol“ wird er genannt.
Papamobil aus Lebkuchenteig
Hraboslav erinnert sich noch an einen vorweihnachtlichen Besuch in der italienischen Hauptstadt: „Wir sind sehr stolz darauf, dass 1996 Slowenien dem Vatikan eine große Fichte als Weihnachtsbaum geschenkt hat. Am Petersplatz wurden dabei unsere Bio-Bonbons und Lebkuchen gegessen. Im Inneren der Past-Residenz haben wir 37 Bäume geschmückt – vom Schlafzimmer bis zum Empfangssaal. Die ganze Familie hat ein Jahr lang 12.000 Stück des Christbaumschmuckes gefertigt. Sieben Tage lang haben wir die Bäume aufgeputzt – links und rechts ein Mitglied der Schweizer Garde und wir mittendrin. Wir haben sogar ein Papa-Mobil gemacht.“
Preisgekrönte Kreationen
Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Typisch sind in Slowenien Lebkuchenherzen mit Spiegel. Früher einmal schenkten junge Männer diese ihren Angebeteten. Lebkuchen zählt auch in Slowenien zu den typischen Süßspeisen, die zu Weihnachten gegessen werden. Die Kreationen aus dem Hause Perger wurden sogar in der Lebkuchen-Hauptstadt Nürnberg ausgezeichnet.
Angebot wird ständig erweitert
An der Zubereitung hat sich im Laufe der Jahrhunderte nicht viel geändert. Noch so wie früher muss der Honigteig für die „medenjaki“ mehr als sieben Monate in einem Holzfass „rasten“.
Junior-Chef Lucian Perger sagt, im Angebot stehen 50 verschiedene Sorten: „In letzter Zeit sind Bio-Lebkuchen besonders gefragt. Sie enthalten Gelee Royal, Propoli, Pollen und Kräuter. Sie sind deshalb interessant, weil sie ohne Zucker und Zusatzstoffe gemacht sind, nur aus 100 Prozent Honig. Wir produzieren auch aus Dinkelmehl und entwickeln gerade eine glutenfreie Linie.“
Süße Weihnachtsgrüße sehr gefragt
Bostijan verziert die kleinen, süßen Kunstwerke händisch. Die Nelke ist ein typisches Symbol. Er weiß aus Erfahrung: Es ist nicht so, wie mit einem Bleistift zu arbeiten. Man schreibt in der Luft mit der Zuckerglasur, die rasch aushärtet. So schickt Bostijan mit seiner „Handschrift“ süße Weihnachtsgrüße aus seiner Heimat Slowenien in alle Welt.