Bienenstock Eingang mit Bienen
ORF Kärnten
ORF Kärnten

Imkertreffen in Gornji Grad

In Gornji Grad findet jedes Jahr ein Bienenfest statt. 70 Imker und 3.000 Völkern sind heuer dabei. Auch die Kathedrale des Ortes, die als die größte Sloweniens gilt, ist sehenswert. Rundherum liefert ein eigener Kräutergarten Zutaten für gesunde Kräutermischungen.

Imkerei hat in Slowenien eine lange Tradition. So waren schon im 18. Jahrhundert Schüler von Anton Janza in den Kronländern der k.und k. Monarchie als Imker unterwegs. Das und noch viel mehr wird beim Fest in Gornji Grad dargestellt.

Mann mit Bienenkiste auf dem Rücken
ORF Kärnten

Wälder liefern ideale Bedingungen

In der Region gibt es keine Industrie, dafür aber viel Wald und Wiesen, geradezu ein Paradies für die Bienen.

Sendungshinweis:

„Servus, Srečno, Ciao“, 13.7.2019

Ivan Gale, der Präsident des Bienenzuchtvereins, sagte, die Gemeinde Gornji Grad sei zu achtzig Prozent bewaldet: „Drei Viertel davon sind Nadelbäume wie Fichte und Tanne, das ist ideal für die Bienen. Deshalb bringen Bienenzüchter aus ganz Slowenien ihre Völker zu uns. Wir haben dafür einen genauen Plan für die Aufstellung, denn es kommen immerhin gut 70 Imker mit 3.000 Völkern hierher.“

Imker holt eine wabe aus dem stock
ORF Kärnten

Bienenkönigin wird gekürt

Beim Bienenfest präsentieren die Imker auch ihre vielfältigen Produkte. Vom sortenreinen Honig über verschiedene Propolis-Zubereitungen und Pollen bis hin zu Hochprozentigem. Alljährlich wird beim Honigfest auch die Bienenkönigin präsentiert. Noch ist ihr Name geheim, deshalb wird der Festakt mit einer Kandidatin geprobt.

Die Wahl zur Bienenkönigin wird geübt
ORF Kärnten
Der Festakt zur Wahl der Bienenkönigin wird mit einer Kandidatin geprobt

Liza Zavolovstek sagte, die Bienenkönigin unterstützt die Imker von Gornji Grad und begleitet sie bei allen Veranstaltungen. „Sie besucht mit ihnen etwa Schulen und Imkertreffen in ganz Slowenien, aber auch darüberhinaus.“ Das Bienenfest in Gornji Grad findet am kommenden Samstag, dem 20. Juli statt.

Die Kathedrale Gornji Grad von Außen
ORF Kärnten
Die Kathedrale von Gornji Grad

Die Kathedrale mit Altargemälde

Wer hierher kommt, sollte unbedingt die Kathedrale besuchen. Sie stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist die größte Sloweniens, 56 Meter lang, ebenso hoch und 26 Meter breit.

Altargemälde des Barockmaler Martin Johann Kremser Schmidt Maria mit Jesus als Baby am Schoß
ORF Kärnten
Altargemälde des Barockmalers Martin Johann Kremser Schmid

Besonders geschätzt werden die Altargemälde des Barockmaler Martin Johann Kremser Schmidt. Das heilige Grab haben die italienischen Maler Fantoni und Brollo erstellt. Schon im zwölften Jahrhundert wurden in Gornji Grad ein Benediktinerkloster gegründet und eine dreischiffige Basilika errichtet.

Kirche für Ort von großer Bedeutung

Ivan Stumljak ist Pfarrer der Kathedrale. Die Pfarrkirche sei für den Ort von großer Bedeutung: „Nicht nur, weil sie uns mit der Geschichte unserer Vorfahren verbindet, sondern weil sie uns auch im Gebet vereint, wenn wir Sonntags zur Messe zusammenkommen.“

Maja und Amanda im Kräutergarten
ORF Kärnten
Im Klostergarten befindet sich ein großer Kräutergarten, Amanda (im Vordergrund) und Maja pflücken Kräuter

Im ehemaligen Klostergarten um die Kathedrale wurde ein umfangreicher Kräutergarten angelegt. Maja und Amanda pflegen ihn liebevoll und ernten täglich die frischen Zutaten für ihre Kräuterprodukte.

Kräuterwissen und Tradition der Großmütter

Amanda Kladnik ist die Kräuter-Expertin. Die Basis des Gartens entstamme der Tradition der Benediktiner, die hier beheimatet waren, erzählt sie. „Der Garten entstammt aber auch aus der Tradition unserer Großmütter, die dieses Wissen gelebt und weitergegeben haben. Das wollen auch wir beide verfolgen und dieses Wissen, sozusagen in der Teetasse, anbieten.“

Die Kräuter hängen an der Decke zum trocknen
ORF Kärnten

Ein paar Schritte vom Garten entfernt richteten Maja und Amanda ihre Kräuterstube eint. Die Zutaten werden getrocknet und dann erstellen die beiden verschiedene Teemischungen.

Der Tee zieht in einer Glaskanne
ORF Kärnten

Altes Wissen aus Zeit der Kelten

Maja Zterovnik betreibt die Kräuterstube Gornji Grad und bietet mit Amanda besondere Teesorten an. Eine ganz besondere Spezialität ist der Großmutter-Tee. „Das ist eine besondere Mischung, denn schon die Kelten kannten drei Entwicklungsstufen der Frau, vom Mädchen über die Frau zur Großmutter. Ihre Stärke waren das Herz und die Intuition. Mit der Kraft der Weisheit war das eine wunderbare Kombination für den Ausgleich und das Gemeinsame.“