Sieben Hügel – so wie in Rom – gibt es in der Umgebung von Osoppo. Jener, wo die Festung steht, wurde schon ab dem zweiten Jahrhundert v. Chr. von den Römern besiedelt.
Sie errichteten die Straße hinauf auf den Hügel, der vor rund 70.000 Jahren beim Rückzug der Gletscher, am Ende der letzten Eiszeit, entstand.
Das Schloss stammt aus dem Mittelalter und geht auf Girolamo Savorgnan zurück. Er wurde berühmt, weil er die sternförmige Stadt Palmanova architektonisch mitgestaltete.
Heute sind nur mehr die Grundmauern sichtbar – im Laufe der Jahrhunderte wurde die Substanz für den Bau der Verteidigungsanlagen und Munitionsdepots verwendet, vorwiegend von französischen Truppen.
Napoleon überzeugte sich selbst von Verteidigungspunkt
Nach Napoleon ist der höchste Aussichtspunkt benannt, den heute die italienische Fahne ziert. Hier oben saß der französische General angeblich höchstpersönlich und schmiedete große Pläne. Er wollte den strategischen Punkt – unweit einer der wichtigsten Straßen von Meer bis zu den Alpen und weiter zur Donau – zur Verteidigung gegen die Habsburger nutzen. Nach dem Rückzug seiner Truppen fiel der Hügel wieder zurück in den Besitz Italiens.
Patrioten täuschten mit Feuer Stärke vor
1848 besetzte ihn sieben Monate lang eine Patriotengruppe zum Schutz vor einer neuerlichen Invasion österreichischer Soldaten. So manches Täuschungsmanöver kam dabei zum Einsatz, erklärt Nadja Pittino: „Die Kaisertruppen waren ja sehr gut aufgestellt. Da konnten die Italiener nicht mithalten. Wenn es Nacht wurde entzündeten sie am Hügel an unterschiedlichen Punkten Feuer. So hatte es – von unten aus gesehen – den Anschein, als wären ganz viele Soldaten hier oben.“
Die insgesamt vier Kanonen waren 360-Grad drehbar waren. Geschossen wurde damit aber nie. Die Gefechte während des Ersten und Zweiten Weltkrieges verlagerten sich weiter hinauf ins Grenzgebiet.
Seit 1923 ist die Festung von Osoppo denkmalgeschützt; 1944 wurde sie bombardiert und 1976 durch das schwere Erdbeben im Friaul stark in Mitleidenschaft gezogen.
Sendungshinweis:
Servus, Srecno, Ciao, 27.7.2019
Heute fredvolles Miteinander im Mittelpunkt
Seit den 1980er Jahren ist man in Osoppo um den schrittweisen Wiederaufbau bemüht, sagt Ezio Lenuzza, Vizebürgermeister a.D.: „Wir wollten etwas Unbeschwertheit an einen Ort bringen, wo so viel Leid passiert ist. Im Mittelpunkt steht die Verbrüderung der Nachbarn, die sich im Laufe der Jahrhunderte ja immer wieder bekämpft haben. Im Sinne des Europagedankens zählen jetzt der Frieden und die Brüderlichkeit.“
So ist auch das ehemalige „Trommelhaus“, wo früher einmal die Soldaten zusammenkamen, heute ein Ort für friedvolle Treffen von Besuchern aus Nah und Fern.