Vorentscheidung Ossiach

Alpen Adria Chor Villach

  • Chorleiterin/Chorleiter: Michael Nowak
  • Anzahl der Mitglieder: Zwischen 40 und 45
  • Obmann/Obfrau: Gertraud Kronig
  • Heimatort: Villach Gründungsjahr: 1873

Geschichte

Der heutige Alpen Adria Chor wurde 1873 als reiner Männerchor unter dem Namen „Handelssängerbund Villach“ gegründet. Zehn Jahre später wurde daraus der „Kaufmännische Gesangverein KGV“. 2013 wurde der Chor in „Alpen Adria Chor“ umbenannt. Somit feiert der Chor in diesem Jahr sein 150 Jahr Jubiläum und ist einer der ältesten Chöre Kärntens. 2020 erhielt der Chor den Kulturpreis der Stadt Villach. Das Chorrepertoire ist sehr abwechslungsreich: Neben Madrigalmusik der Renaissance, barocker Chorliteratur, Klassik und Romantik stehen auch moderne Chorwerke und Spirituals auf dem Programm. Einen großen Stellenwert hat natürlich die Pflege des neuen und alten Kärntnerliedes.

Alpen Adria Chor Villach
Alpen Adria Chor Villach
Alpen Adria Chor

Aus dem Chorleben: Die Reise nach Guatemala

Die spannendste und längste Reise in der Chorgeschichte des Alpen Adria Chores/ Kaufmännischer Gesangverein, traten wir im Jahr 2003 an. Im 130. Bestandsjahr des Chors reisten wir nach Guatemala, von uns aus sozusagen ans Ende der Welt oder halt fast. Vierzehn Tage Konzerte, Ausflüge in einem Land der großen Gegensätze, geopolitisch, geografisch, demografisch. Große Armut der indigenen Bevölkerung steht im Gegensatz zum immensen Reichtum von Teilen der weißen Bevölkerung, das ist Guatemala. Aber auch das Land mit einer großen Dichte an aktiven Vulkanen, Landschaften die von über 3.000 Meter bis in den Dschungel am Pazifik und in den Peten an der Karibik reichen.

Einer unserer Ausflüge führte oder besser gesagt flog uns in den Peten mit ihrer Hauptstadt Flores. Von dort aus fuhren wir mit einem, wie in diesen Breiten üblich, desolaten Bus nach Tikal, der alten Mayahauptstadt mitten im Dschungel. Nach einer ausgiebigen Besichtigung der Ruinenstadt mit ihren beeindruckenden Pyramiden gab es ein tolles Essen in einer Lodge im Dschungel.

Am späten Nachmittag war die Heimreise angesagt, das hieß, wieder in den klapprigen Bus und 70 Kilometer zurück nach Flores zum Flughafen, wo das Flugzeug zur Weiterreise nach Guatemala City wartete. Nach wenigen Kilometern gab das Gefährt den Geist auf. Wir waren in leichter Verzweiflung, denn das Flugzeug würde nicht auf uns warten.

Dem Naturell und der Mentalität der Einheimischen gedankt und geschuldet fand sich bald ein Lösung. Ein Linienbus der von Flores nach Mexiko/Yukatan unterwegs war, lud flugs seine Passagiere aus, wir bezahlten den Reisenden in der nahegelegenen Taverne ein paar Getränke und die Leute machten keinen Wirbel, weil sie nun gute zwei Stunden auf den dann hoffentlich wiederkehrenden Bus warten mussten. Ihren Unmut taten lauthals zwei Bürger aus den USA kund, die mit dieser Vorgangsweise nicht zurechtkamen. Half ihnen aber nichts.

Gegen einen guten Fuhrlohn tuckerten wir in einem ebenfalls nicht taufrischen Bus nach Flores zum Flughafen und erreichten pünktlich das Flugzeug. Ob der Bus an diesem Abend noch nach Tikal zurückkehrte bezweifle ich, denn wir gaben dem Fahrer und seinem Begleiter reichlich Trinkgeld in Dollares. Episoden gab es einige auf dieser Reise, der Ausflug nach Tikal ist mir aber bis heute bestens in Erinnerung geblieben. (Marianne Semren)