Im neuesten Fall steht Aussage gegen Aussage. Bürgermeister Oleschko wirft seinem Vorgänger und bisherigen Pyramidenkogel-Betriebsleiter, SPÖ-Vizebürgermeister Karl Dovjak vor, das Zeiterfassungssystem massivst manipuliert zu haben.
1.600 Minusstunden
Im März habe die Gemeindeabteilung die Gemeinde Keutschach in einem Schreiben darüber informiert, dass das System für Dovjak für die Jahre 2018 bis 2023 1.600 Minusstunden ausweise und dazu Stellungnahmen eingefordert. Zu dem, was dann folgt, gibt es unterschiedliche Aussagen und Ansichten. Dovjak sagt, dass das Zeiterfassungssystem nicht ausreichend gewartet worden sei. Er habe alles überprüft und sei zu dem Schluss gekommen, dass weder Urlaube noch Überstunden eingetragen gewesen seien. Das habe er korrigiert und aus den 1.600 Minusstunden seien sogar Plusstunden geworden.
„Massivste Manipulation“
Anders sieht das der Bürgermeister. Er sagt, ein Parteikollege von der SPÖ habe Dovjak bei der Gemeindeabteilung angezeigt und das, was er Korrektur nenne, sei in Wahrheit eine massive Manipulation des Systems gewesen. Daher sei ihm gar nichts anderes übriggeblieben, als die fristlose Entlassung auszusprechen. Das Schreiben erhielt Dovjak Freitagvormittag. Außerdem, so der Bürgermeister, hätte Dovjak noch weitere arbeits- und dienstrechtliche Verstöße begangen.
Immer wieder Kündigungen
Dieser weist sämtliche Vorwürfe zurück. Er werde seine Entlassung vor dem Arbeitsgericht bekämpfen, kündigte er an und auch sein Amt als Vizebürgermeister werde er weiter ausüben. Die Gemeindeabteilung des Landes leitete bereits die Überprüfung der Causa ein. Karl Dovjak ist bereits der zehnte Mitarbeiter, der seit dem Amtsantritt von Bürgermeister Oleschko die Gemeinde verlassen musste bzw. freiwillig verließ. Erst zu Weihnachten erhielt die Amtsleiterin die Kündigung und schon ihr Vorgänger musste kurz nach Oleschkos Amtsantritt gehen – mehr dazu in Keutschach: Neuerlich Wirbel um Amtsleiter.