Obwohl es im Bezirk Villach-Land kein vergleichbares Angebot gibt und der Weg vom Unteren Drautal bis zur Wunschschule in Spittal ein kurzer ist, bekamen die Kinder keine Genehmigung. Noch dazu, da die Sportmittelschule vor einigen Jahren von Feistritz nach Spittal übersiedelte. Feistritzer Kinder dürfen sie nun nicht besuchen, obwohl es im Fritz-Strobel-Schulzentrum in Spittal sogar teilweise Trainer aus dem Profisport gibt.
Schwieriger Schulsprengelwechsel
24 Volksschülerinnen und Volksschüler aus dem Bezirk Villach-Land sind für eine Mittelschule außerhalb des Schulsprengels angemeldet worden und haben den Eignungstest bestanden. Doch der Schulsprengelwechsel wurde nicht genehmigt, es geht ums Geld. Begehrt sind MS mit Musik- oder Sportschwerpunkt.
So besucht die ältere Tochter von Martina Pöcher die Sportschule bereits, die jüngere bestand die Eignungsprüfung, darf sie aber nun nicht besuchen. Sie wolle die Kinder fördern, sagt Pöcher, das werde einem verwehrt. Betroffen seien auch einige Kinder, die in die Musik-MS nach Seeboden wechseln wollen.
19 Gemeinden im Sprengel Villach-Land
Der Schulgemeindeverband Villach-Land, dem 19 Gemeinden angehören, genehmigte die insgesamt 24 Schulsprengelwechsel nicht. Geschäftsführer und Bezirkshauptmann Bernd Riepan sagte dazu, es sei für die Eltern eine ganz schwierige Situation: „Wir haben für die Sorgen und Nöte der Eltern vollstes Verständnis, auf der anderen Seite gibt es klare gesetzliche Grundlagen, auf Basis derer wir genötigt sind einem derartigen Schulwechsel nicht zuzustimmen.“
Mittelschule Feistritz verliert ganze Klasse
Durch diese Schulwechsel verliert die Mittelschule in Feistritz/Drau eine ganze Klasse, so Riepan. Das beeinträchtige die Organisation der Schule und das Personal. In Vergangenheit seien Einzelfälle genehmigt worden, die die Organisation aber nicht betroffen hätten, so Riepan. Man habe Interesse, die eigenen Schulen zu erhalten. Die Schulsprengel seien eine politische Frage, aus seiner Sicht spreche nichts gegen eine Konkurrenz von Schwerpunktschulen ohne Schulsprengelregelung, wenn es dazu diene, den Kindern die besten pädagogischen Grundlagen zu bieten. Der Gesetzgeber müsste hier aber andere Rahmenbedingungen schaffen, sagte Riepan.
Hohe Kosten für Herkunftssprengel
Letztlich müsste mit dem Schulgesetz auch der Finanzierungsschlüssel innerhalb der Sprengel und Gemeinden geändert werden. Derzeit zahlt der Schulsprengel Villach-Land für externe Schüler in anderen Sprengel eine halbe Million Euro jährlich an die dortigen Schulen. Für weitere 24 Schüler wären es zusätzlich 120.000 Euro. Geld, das für Investitionen in den Schulen im eigenen Schulgemeindeverband fehlt.
All das soll bei einem Runden Tisch mit Landespolitik und Bildungsdirektion thematisiert werden, den der Obmann des Schulgemeinde-Verbandes Villach-Land, Klaus Glanznig, der Bürgermeister von Treffen, ankündigt.