Das neue Infineon-Werk in Villach
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Wirtschaft

Sparprogramm bei Infineon

Der internationale Chiphersteller Infineon hat am Dienstag ein umfangreiches Sparprogramm verkündet. Dabei sind jährliche Einsparungen „in hoher dreistelliger Millionenhöhe“ vorgesehen. Das Programm betreffe auch die Österreich-Tochter in Villach. Welche Maßnahmen am Standort ergriffen werden, steht vorerst nicht fest.

In einer ersten Stellungnahme gegenüber dem ORF Kärnten sagte eine Sprecherin der Infineon in Villach, dass es bei dem Programm um strukturelle Verbesserungen zur Stärkung der künftigen Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns gehe.

Die konkreten Maßnahmen werden in den kommenden Monaten erarbeitet. Infineon Villach ersuche jedoch darum, keine Spekulationen über Einzelmaßnahmen anzustellen. Es werde in Österreich keine betriebsbedingten Kündigungen geben, betont die Sprecherin.

Erste Maßnahmen in Deutschland

Am deutschen Infineon-Standort in Regensburg werden unterdessen schon erste Schritte gesetzt. Dort sollen Hunderte Jobs wegfallen, bestätigte das Unternehmen am Mittwoch entsprechende Medienberichte. Vor allem der Produktionsbereich soll davon betroffen sein. Der Umbau solle allerdings ohne Kündigungen ablaufen – sondern durch natürliche Fluktuation, Altersteilzeit und freiwillige Aufhebungsverträge.

„Entsetzt und schockiert“

Die Interessensgemeinschaft (IG) Metall in Regensburg kritisierte die Pläne von Infineon: „Wir sind entsetzt und schockiert“, sagte der Unternehmensbeauftragte Rico Irmischer. Auch wenn das Management in den vergangenen Monaten schon die Weichen Richtung Sparkurs gestellt habe: „Ein so massiver Kahlschlag trifft alle eiskalt.“ Die Gewerkschaft wirft dem Management vor, die Produktion ins billigere Ausland verlagern zu wollen. Sie fordert vom Vorstand, „die Zahl zurückzunehmen und unverzüglich mit dem Betriebsrat und der IG Metall an den Tisch zu treten“.