Wirtschaft

KWF will Kärnten zukunftsfit machen

Nach mehr als 30 Jahren in der Privatwirtschaft ist im Jänner Roland Waldner einstimmig zum Alleinvorstand des Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF) gewählt worden. Anfang Mai nahm er seine Arbeit auf. Er will in den nächsten fünf Jahren die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Kärnten umsetzen.

Den KWF versteht Roland Waldner als Dienstleister und sich selbst als Brückenbauer zwischen den Branchen. Er nahm am 2. Mai seine Arbeit im politisch unabhängigen und weisungsfreien KWF auf und ist als Alleinvorstand für ein 35 Millionen Euro-Budget verantwortlich. Geld, das er auch ausgeben will, und zwar vorzugsweise, um innovative Projekte schon in frühen Phasen zu fördern: „Das ist, glaube ich, dass, wo der KWF einsteigen kann und soll. Wir nehmen den Teil der Unsicherheit und wenigstens die Angst, dass ein Teil finanziert wird.“

KWF als Brückenbauer

Außerdem will er, dass der KWF ein Brückenbauer zwischen Branchen ist: „Auch Förderprogramme zu starten, die Branche A mit Branche B verbindet, weil das sinnvoll erscheint. Das wird sich aber ergeben, weil Kundenorientierung heißt nicht nur, dass wir wissen, was der Kunde weiß oder will, sondern das heißt für uns, den Kunden zu fragen, was er braucht, um erfolgreich zu sein.“

Kooperation statt Konfrontation

Nach mehr als 30 Jahren in der Privatwirtschaft war Roland Waldner zuletzt u.a. Forschungs- und Entwicklungsleiter für Front-End-Innovation bei Philips. Veränderungen seien immer mit Widerstand behaftet. Sein Credo lautet deshalb Kooperation statt Konfrontation: „Ich habe gesehen, wenn man Leute umarmt, nennen wir es jetzt einmal bildlich, und sie reinholt und sie auf sie zugeht, dann kann man viel mehr bewirken als in der Konfrontation, weil dann wird es ein Ping-Pong-Spiel. Dann geht das, was man möchte, unter.“

Was die Förderstrategie des KWF betrifft, will sich Waldner eng an den Entwicklungszielen des Wirtschaftsstandortes Kärnten orientieren: „Wir als KWF sind ein Dienstleister, der helfen und unterstützen kann, um den nächsten Schritt Richtung Wirtschaftsstandort zu gehen.“

„Für Betriebe attraktiv bleiben“

Die Kärntner ÖVP begrüßt die Herangehensweise des neuen Vorstandes. „Kärnten steht im internationalen Wettbewerb. Wir werden gerade jetzt entschlossen unsere Wirtschaftsförderung danach ausrichten, um als Standort für Betriebe attraktiv zu bleiben und die Konjunktur durch Investitionen zu unterstützen“, sagt ÖVP-Landesrat Sebastian Schuschnig, der eine neue Wirtschaftsstrategie für Kärnten in Aussicht stellt.

Die ÖVP begrüße auch die Evaluierung der KWF-Förderungskulissen auf die Wirksamkeit. „Uns ist bewusst, dass die wirtschaftliche Ausgangslage momentan herausfordernd für alle ist. Umso wichtiger ist es, dass der KWF mit den Mitteln, die ihm zu Verfügung stehen, beherzte Impulse für die Zukunft des Standorts, für Innovationen und zur Belebung der Konjunktur setzt“, so Schuschnig.

Für die Zukunft erwarte er sich, dass der KWF seine Arbeit verstärkt an den Anregungen aus der Wirtschaft ausrichte, die Förderprozesse auf bürokratische Erleichterungen durchleuchte und dass verstärkt die „Chancen und Möglichkeiten unseres Standorts am Schnittpunkt von zwei europäischen Verkehrsachsen“ genutzt werden.

Investitionsfreundliches Klima

Das Team Kärnten (TK) fordert eine stärkere Fokussierung des KWF auf die Schaffung und Entwicklung eines investitionsfreundlichen Klimas in Kärnten: „Wachstum und Innovationen sind die Basis für die Sicherung unseres Wohlstandes sowie für Arbeitsplätze und sind nur durch Investitionen möglich. Diese gilt es aktiv zu fördern und auch zuzulassen“, sagt TK-Chef Gerhard Köfer.

Es sei wesentlich, Maßnahmen und Anreize für Investitionen zu setzen und dem negativen Trend entgegenzuwirken. Köfer: „Aus Zurückhaltung muss bei den Betrieben ein Mut zur Offensive werden.“ Auch die Bereiche Forschung und Entwicklung sollten forciert werden. Die Entwicklung von Infineon würde viele Probleme kaschieren, so Köfer.