Bergwacht auf Streife im Flussbett
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Chronik

Bergwacht kämpft gegen Vermüllung

Die Kärntner Bergwacht kämpft mit ihren 357 Mitgliedern gegen die zunehmende Vermüllung und die unkontrollierte Nutzung der Natur durch Mountainbiker. Bei ihrer Vollversammlung am Samstag werden diese Themen diskutiert.

Nach der Covid-Pandemie sei die Arbeit wieder normal angelaufen, so Landesleiter Johannes Leitner: „Wir konnten wieder mit den Bürgern in Kontakt treten, viel Aufklärungsarbeiten leisten, insbesondere im Bereich des Wild- und Naturschutzes. Wir konnten auch wieder Bescheide der Naturschutzbehörden überprüfen, ob Bauanlagen in drei Landschaftsorten gemäß durchgeführt wurden, aber auch Erhebungsarbeiten durchführen, zum Beispiel wegen Ablagerungen von Unrat und Autowracks. Das sollte nicht passieren.“ Bürger wurden außerdem auf das achtlose Entsorgen von Papiersäcken, Zigarettenstummeln, Scherben aufmerksam gemacht.

Im vergangenen Jahr mussten die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kärntner Bergwacht mehr als 6.200 Mal einschreiten. Die meisten Fälle betrafen Verstöße gegen den Umweltschutz, sagt Leitner: „Immer noch diese kleine Vermüllung, das achtlose Entsorgen von Kleiunrat neben den Straßen, auf Parkplätzen im Ortsgebiet, in der freien Landschaft. Auch hier fehlt das Bewusstsein der Bevölkerung, dass diese kleine Müllablagerung eigentlich in den Papierkörper gehört und nicht auf die Straße oder in die Landschaft.“

Tierwelt leidet unter Lärm im Wald

Das zweite Problem sind die Mountainbiker, sagt Leitner. Hier mussten etliche Verwarnungen ausgesprochen und auch Strafanzeigen erstattet werden. „Hier kommt es oft zu Interessenskonflikten, da die Mountainbiker, Radfahrer, die zum Beispiel Almwege benutzen, sich nicht bewusst sind, dass das nicht in Ordnung ist, dass hier eine geordnete Besucherlenkung, Nutzung der Natur stattfinden soll.“ Für ihn sei die Beeinträchtigung der Tierwelt durch Lärm und Radfahren ein großer Nachteil in diesen Gebieten geworden.

Aufgabengebiet der Bergwacht sehr vielfältig

Die Kärntner Bergwacht ist der verlängerte Arm der Bezirksverwaltungsbehörde und vollzieht die Natur- und Umweltschutzvorschriften. Es wird zum Beispiel auch kontrolliert, ob die Pilzvorschriften eingehalten werden. Amphibien- und Reptilienschutz gehört ebenfalls zu den Aufgaben.

In manchen Regionen ist es nicht leicht, Nachwuchs zu bekommen. „Die Arbeit ist unentgeltlich. Der Frauenanteil ist steigend. Im Zentralraum ist der Nachwuchs gut. Das sind die Bezirke Klagenfurt, Klagenfurt-Land, Villach-Land.“ Für das übrige Landesgebiet gebe es Bedarf an Personen für die Einsatzstellen, sagt Leitner.