Chronik

Laborfleisch für Veganer keine Alternative

Der Kärntner Landtag hat einstimmig gegen die Zulassung von Laborfleisch in Österreich gestimmt. Die Vegane Gesellschaft Österreich sagt, das kultivierte Fleisch sei zwar kein Ersatz für Veganer, habe aber seine Berechtigung. Die Viehzucht selbst bereite Probleme, etwa durch Antibiotikaeinsatz.

Die Landwirtschaftskammer startete Anfang der Woche eine Petition, die der nächsten Bundesregierung übergeben werden soll. Die Vegane Gesellschaft Österreich kritisiert das als Ablenkungsmanöver von den Problemen der Landwirtschaftspolitik. Auch der Begriff Laborfleisch sei irreführend. Es handle sich vielmehr um kultiviertes Fleisch. Felix Hnat, Obmann der Veganen Gesellschaft, geht zwar davon aus, dass der Großteil der Veganer auch dieses kultivierte Fleisch nicht essen werden, es sei aber ein solches Angebot wichtig.

„Wir glauben aber, dass im Sinne der Nachhaltigkeit und einer zukunftsfähigen Landwirtschaft das auch einen Platz hat und dass diese Manöver von der Landwirtschaftskammer jetzt in Wahlkampfzeiten einfach ein Getöse sind, wenn man davon ablenken will, dass die Menschen in Österreich schon seit vielen Jahren weniger Fleisch essen, weil pflanzliche Alternativen viel beliebter sind“, so Hnat. Man suche einen Sündenbock und versuche, diese Sparte schlecht zu reden.

„Europäische Behörde muss kultiviertes Fleisch prüfen“

Es gibt viele Unsicherheiten bezüglich der Produktion von kultiviertem Fleisch, insbesondere in Hinblick auf den Einsatz von Hormonen und Antibiotika. Felix Hnat zeigt Verständnis für diese Vorbehalte, betont aber, dass diese neuen Lebensmittel von der europäischen Behörde untersucht werden müssen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten.

„Momentan werden über die Hälfte der Antibiotika weltweit für die Viehzucht verwendet und die Viehzucht ist auch dafür verantwortlich, dass Antibiotikaresistenzen auf der ganzen Welt immer stärker zum Tragen kommen und von dem Aspekt her kann eigentlich kultiviertes Fleisch eine Verbesserung darstellen.“ Die Vegane Gesellschaft Österreich fordert eine breite Diskussion sowie Transparenz und eine umfassende Folgenabschätzung in der EU.