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Chronik

Arbeiterkammer fordert leistbares Leben

Im Vorfeld der konstituierenden Vollversammlung hat die Arbeiterkammer Kärnten (AK) am Donnerstag ihr Arbeitsprogramm für die nächsten Jahre präsentiert. Die Leistbarkeit des täglichen Lebens steht dabei im Mittelpunkt. Zudem geht es um die Absicherung der Pensionen und die sechste Urlaubswoche solle endlich durchgesetzt werden.

In den wesentlichen Punkten unterscheidet sich das Programm für die kommenden fünf Jahre nicht von den bisherigen Vorhaben und Forderungen der AK, das wurde auch zugegeben. Doch das Leben ist teurer geworden, hieß es. Daher brauche es Maßnahmen für mehr steuerliche Entlastung für Arbeitnehmer, gerechtere Einkommen für Frauen, leistbare Energie und leistbare Güter des täglichen Bedarfs.

Eine klare Absage erteilte Arbeiterkammer-Präsident Günther Goach der Forderung der Industrie nach einer 41 Stundenwoche bei gleichem Lohn: „Dem werden wir natürlich ganz klar entgegen treten und das ist aus unserer Sicht absolut kontraproduktiv. Und wenn wir bei den Arbeitszeiten sind, das ist ein Thema, auch in den Kollektivverträgen, dass in immer kürzerer Zeit immer weniger Menschen immer mehr leisten.“

Arbeitszeitverkürzungen möglich machen

Vielmehr müssten Anreize und Entlastungen geschaffen werden, um überhaupt Facharbeiter zu bekommen, sagte Goach: „Wir halten was davon, dass es wichtig ist, entsprechende Arbeitszeitverkürzungen – dort, wo es möglich ist, nämlich branchenorientiert – zu machen. Das funktioniert hervorragend mit den Sozialpartnern und wir wissen, dass wir schon verschiedene Bereiche haben, auch in Kärnten, wo man 34 Stunden arbeitet.“

Ebenfalls werde es keine Zustimmung der AK für die Senkung der Lohnnebenkosten geben. Denn eben durch diese Lohnnebenkosten werde das soziale Netz finanziert. Darunter fallen Weichnachts- und Urlaubsgeld sowie Abfertigungen. Eine langjährige Forderung der Arbeiterkammer ist auch die sechste Urlaubswoche.

Unterrichtsfach „Verbraucherbildung“ gefordert

Gefordert wird auch ein Unterrichtsfach „Verbraucherbildung“ an den Schulen, so AK-Direktorin Susanne Kißlinger: „Diese langjährige Forderung aus dem Konsumentenschutz gibt es mindestens schon so lange, wie die Forderung nach einem Kündigungsschutz im Krankenstand. Und das macht auch wirklich Sinn, weil unsere Konsumentenschützerinnen ständig in Schulen eingeladen werden, um zu Themen wie dem ersten Moped oder der ersten Wohnung vorzutragen.“

Am Freitag wird sich das 70-köpfige Parlament der Kärntner Arbeiterkammer konstituieren. Fraktionsübergreifend wurde gemeinsame Zusammenarbeit im Vorfeld bekundet.