Karl Könck-Heim
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Chronik

Kein Nazi-Name mehr für Jugendheim

Das Jugendheim am Turnersee könnte bald einen neuen Namen erhalten, um seine Verbindung zu Karl Hönck, einem SS-Mann, zu beenden. Der Vorstand des Eigentümervereins, Kärntner Grenzland, hat ein Gutachten beim Kärntner Landesarchiv in Auftrag gegeben, umgedacht und will nun einen neutralen Namen wählen.

Der Verein Kärntner Grenzland, Eigentümer des Turner Sees und des Jugendheims am See, hat unter seinem neuen Vorstand ein Umdenken eingeleitet. Ein Gutachten wurde beim Kärntner Landesarchiv in Auftrag gegeben. Klaus Kinzer, der Obmann des Vereins, betont die Notwendigkeit, die Vergangenheit aufzuarbeiten, um sich der Zukunft widmen zu können.

„Sie können sich vorstellen, so etwas ist natürlich kein ganz einfacher Prozess in einer Organisation, die seit mehr als 90 Jahren besteht. Die Diskussion ist so weit gediehen, dass wir keinen Personennamen mehr führen wollen, sondern uns eine neutrale, allgemeingültige Bezeichnung aussuchen werden“, so Kinzer. Er ist optimistisch, dass die Umbenennung heuer noch über die Bühne gehen könne. Allein die Tatsache, dass die Mitgliederversammlung einen einstimmigen Grundsatzbeschluss gefasst habe, stimme ihn positiv.

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Jugendheim am Turnersee

Diskussion um den Namen des Sees

Der Turnersee, der neben dem Sablatnig Moor liegt, trug früher ebenfalls den Namen Sablatnig und wurde unter den Nationalsozialisten umbenannt. Ob auch der See einen neutralen Namen erhalten soll, ist noch unklar. Der Obmann des Vereins betont, dass dies noch kein Thema sei, allerdings bestünden massive Forderungen. Kinzer sieht eine Umbenennung des Sees grundsätzlich als schwieriger an, da der Turnersee mittlerweile auch eine touristische Marke sei. Dennoch betont er die Notwendigkeit, im Gespräch zu bleiben.