Hannes Gütler im Interview
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Chronik

Neuer Landesleiter für Bergrettung

Bei der Landesversammlung der Bergrettung ist am Samstag Hannes Gütler zum neuen Landesleiter gewählt. Er folgt Otmar Striednig nach, er war 18 Jahre lang Chef von derzeit über 1.000 aktiven Bergrettern. Um Einsätze noch besser zu koordinieren, wird die Bergrettung im nächsten Jahr ein neues Einsatz- und Alarmierungssystem einführen.

Hannes Gütler ist gebürtiger Oberkärntner, 55 Jahre alt und stellvertretender Ortsstellenleiter der Bergrettung Bad Eisenkappel. Eine Herausforderung sei die kontinuierlich steigende Zahl der Einsätze. Aber auch die Digitalisierung sei ein großes Thema, so Gütler: „Wir haben ein neues Einsatz- und Alarmierungssystem evaluiert. Es gibt ständig neue Apps, neue Karten, Technologien, Drohnen zum Beispiel sind bei uns ein Thema, wo wir uns damit beschäftigen müssen.“ Es gehe darum, moderne Technologien bestmöglich einzubinden. Im Herbst werden diese getestet. Geplant ist, mit Jahresbeginn 2025 zu starten, so Gütler.

In Kärnten wird noch analog gefunkt

Ausbaubedarf gibt es vor allem im Bereich Kommunikation per Funk: „In Kärnten haben wir noch den analogen Funk, die Bundesländer rundherum verwenden digitalen Funk. Mit unserem Funk können wir daher nicht mit den angrenzenden Bundesländern kommunizieren. Auch da gibt es Konzepte, wo wir intensiv daran arbeiten, um die Kommunikation zu verbessern.“ Optimiert werden soll die Zusammenarbeit mit den anderen Bundesländern, aber auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Bergrettern aus Italien und Slowenien.

Keine Nachwuchssorgen

Nachwuchssorgen hat die Organisation keine. Es gebe genügend Alpinisten, die die anspruchsvolle Ausbildung zum Bergretter absolvieren. Die Bergrettung Kärnten hat aktuell 1.096 Mitglieder in 18 Ortsstellen und einer Außenstelle. Von diesen sind 913 aktive Bergretterinnen und Bergretter, viele von ihnen sind als Spezialistinnen und Spezialisten in den 32 Suchhundeteams und bei der Flugrettung. 2023 absolvierte der Bergrettungsdienst in Kärnten insgesamt 604 Einsätze, bei denen 618 Personen aus 25 Nationen gerettet wurden. 463 dieser Personen waren verletzt, 26 konnten nur noch tot geborgen werden.

Auszeichnung für Otmar Striednig

Bei der bei der Landeshauptversammlung der Bergrettung auf Schloss Krastowitz in Klagenfurt zeichnete Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) den scheidenden Landesleiter Otmar Striednig gemeinsam mit LHStv. Martin Gruber (ÖVP) mit dem „Großen Ehrenzeichen des Landes Kärnten“ aus. Von den Bergretterinnen und Bergrettern wurden neben dem neuen Landesleiter Hannes Gütler auch die Landesleiter-Stellvertreter Michael Unterlerchner und Hannes Oberhuber neu gewählt.