KAC Spieler nach dem Finale vor den Fans
Christian Rosenzopf/ORF
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SPORT

Trotz Pleite: KAC-Fans feiern Mannschaft

Der KAC verpasst die Chance auf den 33. Meistertitel in der Klubgeschichte. Die Rotjacken verlieren am Freitag das alles entscheidende Spiel gegen Salzburg in der Eishockey-Liga mit 2:6. Es ist von Beginn weg ein verkorkster Abend für den Rekordmeister und seine Fans. Dennoch feiern die 4500 Zuschauer danach die Rotjacken mit stehenden Ovationen.

Es war alles angerichtet für das große Finale in der restlos ausverkauften Heidi-Horten-Arena. Die KAC-Fans sorgten schon beim Einzug der Mannschaften für Gänsehaut-Atmosphäre. Dazu sang Brinn Furey, die Tochter von KAC-Trainer Kirk Furey, die österreichische Bundeshymne.

KAC Spieler vor dem Finale
Christian Rosenzopf/ORF
Vor der Partie gab es bereits Gänsehaut-Atmosphäre

Salzburg erweist sich als Partykiller

Der KAC startete danach mit Schwung in die Partie und kam immer wieder gefährlich vor das Tor der Salzburger. Die Gäste konnten sich zunächst kaum befreien. Doch dann wurden die Rotjacken eiskalt erwischt: Praktisch aus dem Nichts gingen die Salzburger in Führung. Nicolai Meyer nützte in der achten Minute eine kurze Unachtsamkeit der KAC-Defensive und zog nach einem Bully vor dem KAC-Tor schurstracks ab und setzte die Scheibe ins Kreuzeck.

Der KAC ließ sich davon nicht beirren und versuchte auf den Führungstreffer der Gäste eine schnelle Antwort zu finden. Immer wieder zogen die Klagenfurter unter den Anfeuerungen des Heimpublikums in die Offensive – doch fehlte der entscheidende Pass oder der entscheidende Schuss, um den Salzburger Torhüter Atte Tolvannen zu überlisten. Die zuletzt gezeigte Souveränität wurde im alles entscheidenden Meister-Duell vermisst – was auch an der Nervosität gelegen haben könnte.

Jubelnde Salzburger am Klagenfurter Eis
APA/GERD EGGENBERGER
Jubelnde Salzburger sah man immer wieder an diesem Freitagabend in Klagenfurt

KAC muss weiteren Rückschlag hinnehmen

Schließlich sorgten die Salzburger Bullen vor der ersten Drittelpause für einen weiteren Stimmungs-Dämpfer in der Heimstätte des KAC: Georg Hochkofler fälschte einen Schuss von Robertson entscheidend ab, sodass KAC-Keeper Sebastian Dahm nicht mehr eingreifen konnte. Damit führten die Salzburger bereits nach 16 Minuten mit 2:0.

Villacher trifft für die Salzburger Bullen

Nach der ersten Drittelpause hatte der KAC die große Chance zum Anschlusstreffer: Johannes Bischofberger zog alleine auf das Salzburger Tor, setzte den Schuss aber drüber. Statt des erhofften Anschlusstreffers – kam es ganz anders. Während sich die Klagenfurter in der Offensive vergeblich mühten, kam Salzburg im Gegenzug zu seinem dritten Treffer: Der aus Villach stammende Salzburg-Kapitän Thomas Raffl traf per Rückhand-Schuss. Statt 1:2 stand es damit plötzlich 0:3.

KAC gegen Salzburg
APA/Gert Eggenberger
Der KAC versucht alles – doch es wollte einfach nicht sein

KAC lässt große Powerplay-Gelegenheit aus

Danach hatte der KAC wieder die Gelegenheit, um den Rückstand zu verkürzen, denn zwei Salzburger mussten auf der Strafbank Platz nehmen. Aber auch die 5:3-Überlegenheit auf dem Eis vermochten die Rotjacken nicht zu einem Tor zu nutzen. Es wurde gefällig kombiniert, aber wieder fehlte die entscheidende Aktion, um zum Torerfolg zu kommen. Ein völlig verpatzter Final-Abend für den KAC nahm immer weiter seinen Lauf.

Bitterer Gegentreffer bringt Vorentscheidung

Die Vorentscheidung im Titelkampf fiel schließlich in der 38. Minute – und diese Szene war symptomatisch für das Spiel: Die Rotjacken hatten soeben eine weitere Powerplay-Gelegenheit ungenützt gelassen, als Nicolai Meyer von der Strafbank zurückkam – und die Salzburger wieder in den Besitzes des Puckes kamen. Da kein KAC-Verteidiger auf den zurückgekehrten Meyer achtete, stand dieser völlig frei und konnte nach Pass von Schneider alleine auf das Tor des KAC stürmen und den Vorsprung der Gäste auf 4:0 erhöhen. Die letzte leise Hoffnung auf eine Aufholjagd des KAC war damit zunichte gemacht.

KAC-Spieler nach dem Ende
Christian Rosenzopf/ORF
Die Zuschauer feiern die Mannschaft danach für eine herausragende Saison

Bei 0:5 wurde Schneewalzer angestimmt

Nach Wiederbeginn trafen die Salzburger sogar zur 5:0-Führung. Mit Lucas Thaler kam wieder ein Kärntner im Dress der Bullen zu einem Treffer. Die KAC-Fans schienen sich aber ohnedies schon mit der Niederlage im Meisterkampf abgefunden zu haben und stimmten stattdessen den Schneewalzer an, um ihre Mannschaft für die Saison zu feiern. Schließlich hatten die Rotjacken den Grunddurchgang der Liga dominiert und auch im Playoff starke Spiele geliefert.

Standing Ovations trotz verpasstem Titel

Und dann durften auch die Rotjacken-Fans ein Tor des KAC bejubeln. Paul Postma sorgte in der 44. Minute für den lange erwarteten Anschlusstreffer. Während die Salzburger aufgrund des Vorsprunges schon einen Gang zurückschalteten, versuchte der KAC zumindest einen versöhnlichen Abschied aus der Saison herbeizuführen. Tatsächlich konnte Raphael Herburger den Rückstand in der 53. Minute weiter verkürzen. Das Publikum dankte mit stehenden Ovationen – auch wenn Salzburg letztlich mit einem 6:2-Sieg den Meisterpokal am Klagenfurter Eis in die Höhe stemmen durfte.

Es war eine herausragende Saison – der letztlich aus Sicht der Rotjacken nur die Krönung fehlte.