Gesundheit

Europäische Impfwoche startet

Die kommende Woche steht ganz im Zeichen von Impfungen. In Kärnten wird diese Woche um Beratungen erweitert, das heißt, jeder kann sich in den Gesundheitsämtern und Magistraten auch nur beraten lassen. Geimpft wird bei rund 250 teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten.

2005 wurde die Europäische Impfwoche von der WHO mit sechs Pilotländern gestartet. Mittlerweile seien alle europäischen WHO-Mitgliedsstaaten mit an Bord, so Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) am Freitag in einer Aussendung. „In ganz Europa wird die zentrale Botschaft vermittelt, dass Impfungen entscheidend dazu beitragen, Krankheiten und Krankheitsausbrüche von übertragbaren Infektionen zu verhindern und die Gesundheit zu sichern.“

Impfungen in jedem Lebensalter sinnvoll

Unter dem Motto vorbeugen, schützen, impfen gehe es um den lebenslangen Impfschutz vom Säugling bis zum Pensionisten. Prettner sagte, Impfungen gehören zu den wirkungsvollsten und damit wichtigsten Maßnahmen der Vorsorgemedizin. Es sei notwendig, die Bevölkerung immer wieder darauf hinzuweisen, wie unverzichtbar der Impfschutz sei." Wichtig sei auch die Auffrischung mancher Impfungen im Erwachsenenalter.

Längere Öffnungszeiten

In Kärnten werde die Impfwoche zur Impfberatungswoche erweitert, so Prettner. In den Gesundheitsämtern seien auch Menschen willkommen, die sich nur kostenlos beraten lassen wollen. Kostenlos sind zudem die Impfungen gegen Masern-Mumps-Röteln und die Impfungen des Kinderimpfprogramms, inklusive der HPV-Impfung bis zum 21. Lebensjahr. Weitere Impfungen seien zum Teil preisvergünstigt. Die Gesundheitsämter in den Bezirkshauptmannschaften und den Magistraten Klagenfurt und Villach sind während der Impfwoche länger geöffnet. Geimpft wird auch bei den am Kinderimpfprogramm Kärntens teilnehmenden niedergelassenen Arzt-Ordinationen.

Zunehmende Imfpskepsis

Experten sehen die zunehmende Imfpskepsis mit Sorge, so werden immer weniger Kinder gegen Masern geimpft, eine potenziell tödliche Krankheit. Erst seit Kurzem ist nachgewiesen, dass das Masernvirus das Immungedächtnis beschädigt – das heißt, der Körper ist anfällig für alle möglichen Folgeinfektionen und muss das Immunsystem wieder aufbauen, was einige Monate dauern kann. Noch dazu ist das Masernvirus das ansteckendste Virus, das man derzeit kennt. In ganz Österreich gab es in diesem Winter zahlreiche Fälle mit Ausnahme von Kärnten.

Dazu kommt, dass jüngere Menschen die Schrecken von Infektionen nicht mehr kennengelernt haben, wie bei Polio, der Kinderlähmung. Es treten bereits wieder Fälle im Süden der USA auf, weil zu wenig geimpft wird. So gesehen sind die Schutzimpfungen Opfer ihres eigenen Erfolgs – Krankheiten geraten in Vergessenheit, weil sie wegen der Durchimpfung kaum mehr vorkommen. In Österreich gibt es keine Impfpflicht, lediglich Impfempfehlungen.