Wichtig war zum Beispiel in den vergangenen Sommern die Information der Bevölkerung bei den großen Unwettern. Zivilschutzalarm wurde ausgerufen und die Menschen via Radio darüber informiert. Geht man weiter zurück ins Jahr 1986 hielt die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl die Welt in Atem. Auch damals hielt das Radio die Bevölkerung auf dem Laufenden.
Landeshauptmann informierte Bevölkerung
Nach einer Krisensitzung der Kärntner Landesregierung teilte Landeshauptmann Leopold Wagner in einer Hörfunksondersendung damals mit, dass die Ergebnisse der Messungen der Radioaktivität kein Anlass zur Beunruhigung seien. Dennoch empfahl Wagner den Eltern als Vorsichtsmaßnahme, Kleinkinder bis zum Alter von sechs Jahren nicht außer Haus zu lassen. Den Geschäftsleuten wird nahe gelegt, Lebensmittel nicht im Freien anzubieten.
ORF muss auch ohne Strom 72 Stunden weitersenden
In der Zwischenzeit veränderte sich die Medienwelt stark – trotzdem hat das Radio im Notfall noch immer eine sehr wichtige Funktion, sagt der Katastrophenschutzreferent des Landes Kärnten Daniel Fellner (SPÖ): „Das Problem ist, dass meistens die Energieversorgung zusammenbricht oder überhaupt großflächig kein Strom zur Verfügung steht. Hier haben wir eine Kooperation mit dem ORF. Der ORF hat eine Verpflichtung, 72 Stunden lang weiter senden zu können, wenn es keinen Strom gibt.“ Man sollte vorsorgen, so Fellner und schauen, dass man ein batteriebetriebenes Radio zu Hause habe.
Tschernobyl und Unwetterkatastrophen seien nur einige Beispiele für Situationen, in denen Radio Kärnten der Bevölkerung in schwierigen Zeiten zur Seite stand, sagte Karin Bernhard, Landesdirektorin des ORF Kärnten: „Wir waren gleich live dort. Wir konnten die Leute informieren, wo es gefährlich sein könnte, was man alles tun kann. Aber nicht nur dann live berichten, was alles passiert aufgrund der Unwetterkatastrophe, sondern auch danach helfen wir mit Spendenaktionen zusammen mit unseren Hörerinnen und Hörern.“
Von der RAVAG bis heute
Mit der Gründung der RAVAG, der ersten österreichischen Rundfunkgesellschaft, 1924 wurde das Radio in Österreich heimisch. Radio gehört wurde in den Wohnzimmern, am Arbeitsplatz, in den Gasthäuser und dann auch im Auto, heute auf dem Smartphone. 100 Jahre Radio bedeutet 100 Jahre technische Innovation, Information und Unterhaltung. Die Ausstellung widmet sich der Geschichte aber auch der Zukunft des Radios, Stichwort künstliche Intelligenz.