Wirtschaft

Gutes Geschäftsjahr für Raiffeisen

Die Raiffeisen Bankengruppe Kärnten hat im vergangenen Jahr beim Betriebsergebnis kräftig zugelegt. Das Betriebsergebnis wuchs um 158,5 Prozent auf 196 Mio. Euro, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) stieg um 143,8 Prozent auf 140,4 Mio. Euro. Die Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zu 2022 um 2,2 Prozent auf 11,3 Mrd. Euro (plus 247 Mio. Euro).

Gert Spanz, Vorstandsdirektor, gab bei einer Bilanzpressekonferenz am Mittwoch als Gründe für den deutlichen Zuwachs im Betriebsergebnis die positive Zinsentwicklung, sowie niedrigeren Aufwendungen an. Die effektiven Risikokosten wurden mit rund 16 Mio. Euro angeführt. Die Kernkapitalquote betrug 18,4 Prozent, was eine Steigerung von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist. Spanz erklärte, dass dieses Kapital in die Region investiert würde, in den Bereich der Digitalisierung und Mitarbeiter.

Leichter Rückgang bei Kunden

Wie Vorstandsdirektor Manfred Wilhelmer erklärte, gab es in Summe 280.000 Kunden in Kärnten. Das ist ein leichter Rückgang zu 2022, mit 281.000 Kunden. Trotz herausfordernder Bedingungen im Jahr 2023, wie einer abschwächenden Konjunkturlage und steigenden Zinsen, konnte laut Wilhelmer das Finanzierungsvolumen weiter ausgebaut werden: „Im Privatkundensegment hatten viele mit hohen Baukosten und steigenden Zinsen zu kämpfen“, was zu einem zweiprozentigen Rückgang in der Wohnbaufinanzierung (minus 38 Mio. Euro) führte. Das konnte mit einer Steigerung von vier Prozent im Firmenkundenbereich ausgeglichen werden. Die Gesamtfinanzierung betrug rund 6,6 Mrd. Euro, das ist eine Erhöhung um rund 50 Mio. Euro (plus ein Prozent).

Stabile Spareinlagen

Bei den Spareinlagen gab es eine stabile Bandbreite von 6,9 Mrd. Euro, ein leichter Rückgang von 0,1 Prozent. Wilhelmer führte den Rückgang auf die hohen Lebenserhaltungskosten zurück, die sich auf die Sparfähigkeit der Kunden auswirkten. Als zweiten Grund führte er die vorzeitige Tilgung von Privatdarlehen an, die aufgrund steigender Zinsen durchgeführt wurden. Eine positive Entwicklung gab es bei den Wertpapieren. Das Kundendepotvolumen steigerte sich um 316 Mio. Euro auf 1,8 Mrd. Euro (plus 22 Prozent).

Einen Ausblick gab Spanz für das Jahr 2024: „Das Ergebnis von dem Ausnahmejahr 2023 werden wir sicher nicht erreichen, aber es wird ein erfolgreiches Jahr werden.“ Nachhaltigkeit und digitale Transformation wären in Zukunft weiterhin relevant. Die digitalen Angebote „Mein Elba“ (für Privatkunden), „Infinity“ (für Firmenkunden) und „RaiPay“ (Zahlungsapp) würden von Kunden sehr gut angenommen. So gab es in den vergangenen fünf Jahren ein Plus von 50 Prozent in der Elba-Nutzung, mit aktuell rund 145.000 Kunden.