Obwohl das Finanzamt die antragslose Arbeitnehmerveranlagung durchführe, sollte man Steuerbegünstigungen wie den Familienbonus Plus, den Alleinverdiener- oder Alleinerzieherabsetzbetrag, Fortbildungskosten oder Ausgaben im Zusammenhang mit einer Behinderung selbst im Rahmen einer Arbeitnehmerveranlagung geltend machen, so die AK am Mittwoch in einer Aussendung.
Mehrzahl der Beratungen übers Telefon
Doch viele Kärntner seien mit dem System nicht vertraut, das bestätigte auch die Aktion Steuerspartage von 26. Februar bis 13. April. Bernhard Sapetschnig, der Bereichsleiter Finanzen in der AK Kärnten, sagte, 7.530 Kärntnerinnen und Kärntner hätten sich an die 16 Expertinnen und Experten gewandt. „6.339 Beratungen fanden telefonisch statt, 999 Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer kamen persönlich vorbei, 192 schriftliche Anfragen wurden beantwortet. Insgesamt konnten wir 4.581.869 Euro für die Menschen in Kärnten vom Finanzamt zurückholen.“
AK-Präsident Günther Goach riet allen, das kostenlose Service in Anspruch zu nehmen. Denn es bleiben trotz automatischer Veranlagung jedes Jahr mehrere Millionen im Topf liegen – Geld, das jede und jeder angesichts der Teuerung gut gebrauchen könne.
Teuerungsabsetzbetrag fällt weg
Bezieherinnen und Bezieher niedriger Einkommen hätten häufig gefragt, weshalb sie im Vorjahr wesentlich höhere Gutschriften erhielten. AK-Steuerexpertin Diana Jusic sagte, dass liege daran, dass es für das Jahr 2022 eine zusätzliche Steuererleichterung gegeben habe. Den Teuerungsabsetzbetrag, der als Folge der hohen Inflation nur für dieses eine Jahr berücksichtigt worden sei. „Bei der Veranlagung für das Jahr 2023 kam es durch den Wegfall dieses Absetzbetrages zu niedrigeren Gutschriften.“