Motorradunfälle nehmen zu

Markus Gregori hat als Unfallchirurg am Landeskrankenhaus Villach immer öfter und heuer auch viel früher mit Patienten zu tun, die mit dem Motorrad stürzen. Sie werden mit Knochenbrüchen oder auch mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma hier eingeliefert: „Auch in Villach merken wir, dass es immer früher wird bzw. überschneidet es sich häufig auch mit der Skisaison. Unsere Statistik zeigt, dass wir von Anfang Jänner bis jetzt schon 34 Motorradunfälle zu versorgen hatten. Im vorigen Jahr waren es 26, 2022 waren es 24.“

Bei niedrigeren Geschwindigkeiten sehe man häufig Frakturen der Arme oder Beine oder Wunden. Bei hohen Geschwindigkeiten sehe man auch lebensbedrohliche Verletzungen von Wirbelsäule, Becken oder Organen, so Gregori.

Markierungen für mehr Sicherheit

Am vergangenen sommerlichen Wochenende nutzten viele Zweiradfahrer das Wetter für die erste Ausfahrt. Eine beliebte Strecke ist der Kreuzberg im Gailtal, es ist aber auch eine unfallträchtige Motorradstrecke. Deshalb wurden ellipsenförmige Kreise auf der Fahrbahn angebracht. Motorradfahrer weichen instinktiv den Markierungen aus und fahren in den Kurven weiter außen. Aber nicht nur auf den Berg- und Passstraßen passieren Unfälle, so Hans Peter Mailänder von der Verkehrsabteilung der Landespolizeidirektion: „Wir haben immer mehr Vespafahrer, auch hier passieren schwere Unfälle, aber eher im Zentralraum entlang der Seen.“

Ungeübt nach dem Winter

Das mangelnde Fahrkönnen am Anfang der Saison sei nicht zu unterschätzen: „Die meisten Motorradfahrer sind über Monate nicht mit ihrem Bike unterwegs gewesen. Da ist es einfach notwendig, dass man sich wieder langsam an die Möglichkeiten herantastet.“

Auch Autofahrer müssen sich erst auf die zusätzlichen Verkehrsteilnehmer einstellen, sagte Mailänder: „Die Straßen bieten meist noch nicht optimale Verhältnisse. Das heißt, es gibt teilweise noch Schmutz, Staub oder Rollsplitt auf der Fahrbahn. Auch die Fahrbahntemperatur ist noch nicht optimal, um besonders guten Grip aufzubauen.“