Bilder wie die von August mit Hochwasser in Klagenfurt sollen bald der Vergangenheit angehören. Die großen Regenmengen, aber auch die gestiegene Menge an Abwässern rund um den Wörthersee brachten das bestehende Kanalnetz im See an seine Grenzen. Die Kapazität ist erschöpft, dazu kommt, dass die Rohre, die am Grunde des Sees liegen, 40 Jahre alt sind.
Zehn Millionen Kubikmeter Abwässer fließen jedes Jahr durch die Kanalrohre, die auf dem Grund des Wörthersees liegen. Im vergangenen Jahr waren es 15 Millionen Kubikmeter, so Ingolf Herold, der Geschäftsführer des Wasserverbandes Wörthersee-Ost bei einem Lokalaugenschein bei Krumpendorf: „Die Kapazitäten sind erschöpft. Beim Hauptpumpwerk hatten wir in der Stunde über 1.200 Kubikmeter Abwässer, die durch die Stadt abgeleitet werden müssen. In der Stadt selber hat es einen massiven Rückstau gegeben.“
Kanalsystem bis jetzt oft überlastet
Damit das nicht mehr passiert, müssen neue Rohre verlegt werden. Künftig werden die Abwässer des Südufers nicht mehr über Krumpendorf geleitet, sondern es werden neue Rohre auf einer Länge von fünf Kilometern bis zur neuen Pumpstation Maiernigg geleitet und dann weiter über die Sattnitz in Richtung Kläranlage. Auch die Abwässer aus dem Norden des Sees fließen dann von Krumpendorf nach Maiernigg. Gernot Bürger, der Bürgermeister von Krumpendorf: „Bei den großen Unwetterereignissen war es in Krumpendorf total schwierig, weil die ganzen Kanäle voll waren.“
Neuer Kanal für den Wörthersee
Herold sagte, mit den neuen Leitungen können künftig viel mehr Abwässer abgeleitet werden, davon profitiere auch Klagenfurt. Ohne dieses Projekt wären die Leitungen am Ende, und die Abwässer würden in den See gelangen, so Herold.
Arbeiten beginnen im November
Die Vorbereitungsarbeiten für das Projekt laufen. Demnächst fällt die Entscheidung, ob Stahl-, Guss- oder Kunststoffrohre versenkt werden. Erst ab November kann gearbeitet werden, um die Schifffahrt nicht zu stören. Drei Winter lang dauern dann die Arbeiten. Bürgermeister Bürger sagte, man könne nur hoffen, dass es keine solchen Unwetter wie im Vorjahr gebe, bis die Leitungen fertig seien. Insgesamt werden 30 Kilometer neue Rohre verlegt. 20 Millionen Euro kostet das neue Kanalsystem, sagte Herold: „Die bestehenden Leitungen liegen bis zu 60 Meter Tiefe“, man wisse durch Echolotmessungen, wie der Untergrund aussehe und werde die neuen Leitungen anpassen.
Mit an Bord sind nicht nur die Wörtersee-Gemeinden des Wasserverbandes Ost und Klagenfurt, sondern auch die Wasserrettung, sagt Einsatzleiter Wilfried Kammerer: „Die Wasserrettung ist insofern involviert, dass wir natürlich Synergie nutzen. Wir haben Arbeitsboote und uns ist ganz wichtig, dass auch die Wasserqualität für die Schwimmer gegeben ist.“