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Ursula Heitzer neue Vida-Vorsitzende

Die Gewerkschaft Vida hat erstmals eine Frau an ihre Spitze gewählt. Nachfolgerin von Hermann Lipitsch ist Ursula Heitzer, Betriebsratsobfrau im Deutsch-Ordens-Krankenhaus in Friesach. Ihr Ziel ist die Anhebung des Mindestlohns für Niedrigverdiener und die Stärkung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt.

Die Gewerkschaft Vida ist traditionell männerdominiert, sie vertritt auch Berufsgruppen wie Eisenbahner oder Lkw-Fahrer. 37 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder sind Frauen, sagte Heitzer, auch weil Angestellte der geistlichen- und Ordensspitäler dazugehören, sowie Pflege- und Reinigungskräfte. Branchen, die im Niedrigverdienst-Segment zu finden sind.

Ursuala Heitzer
ORF
Ursula Heitzer

Hier bestehe Aufholbedarf, sowohl was Arbeitsbedingungen als auch die Entlohnung betrifft, sagte Heitzer: „Wir haben es ja gerade vor Kurzem gehabt, die Fahrradbotinnen, die Essenszusteller, dort sind wir wirklich in einem Niedriglohnsegment oder auch im Reinigungsbereich. Dort gilt, dass die Leute auf jeden Fall mindestens 2.000 bis 2.500 Euro brutto und entsprechend netto verdienen sollen.“

Schere zwischen Gut- und Wenigverdienern

Dabei weht seit einiger Zeit am Arbeitsmarkt ein rauerer Wind, die Arbeitslosigkeit steigt, die Verhandlungen um Erhöhungen der Kollektivvertragslöhne werden schwieriger: „Dass es immer öfter, leider Gottes, auch zu Arbeitskämpfen, zu Streiks, kommt. Dass die Schere auch sehr weit aufgeht mit denen, die jetzt schon sehr gut verdienen. Dann gibt es aber Viele, die wenig verdienen und durch die Inflation und durch die Teuerung ist es für sie noch einmal doppelt so bitter.“

Als neue Vorsitzende der Gewerkschaft Vida vertritt Heitzer rund 11.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Kärnten. Gewählt wurde sie mit 95 Prozent der Stimmen.