Die Täter – ein 24-jähriger Villacher und ein 23-Jähriger Klagenfurter – hatten den 35 Jahre alten Slowenen damit beauftragt, 100 Gramm Heroin und 50 Gramm Kokain zu besorgen. Als dieser bei der Übergabe die Drogen aus dem Handschuhfach seines Autos nehmen wollte, wurde er von den beiden Kärntnern attackiert. Die beiden entrissen ihm die Drogen und flüchteten. Der 23-Jährige wurde am Donnerstag festgenommen, der 24-Jährige ist bereits seit Jänner in Haft, der 35-Jährige seit Februar.
Dealer lockte Lieferanten wiederholt in die Falle
Die Tat wurde geklärt, weil die Ermittler die Handydaten des 24-Jährigen nach seiner Festnahme ausgewertet hatten. Der Villacher hatte nämlich mehrmals Drogen bei Kontaktleuten in Slowenien bestellt und nach Villach liefern lassen. Dort verständigte er aber die Polizei und ließ seine Lieferanten festnehmen. Über seine Motive herrschte zuerst Unklarheit – es sei laut Polizei möglich, dass der Mann auf diese Weise von eigenen Drogendeals ablenken wollte, die zeitgleich stattfanden.
Mit verschlüsselter App Drogen bestellt
Das SPK Villach ermittelte seit November 2023 gegen den 24-Jährigen. Er hatte mit einer verschlüsselten App zu mehreren Slowenen Kontakt aufgenommen. Einmal lieferte ein 24-jähriger Slowene etwas mehr als 200 Gramm Kokain für einen Gesamtpreis von 6.500 Euro nach Österreich. Er wurde nach dem Anruf des 24-Jährigen festgenommen und in die Justizanstalt überstellt. Beim zweiten Versuch im Jänner 2024 wurde der 24-Jährige allerdings selbst durch zwei Slowenen getäuscht: Ein 40-Jähriger und ein 29-Jähriger präparierten zwei Pakete so, dass diese in Aussehen und Gewicht einem szenentypischen Paket glichen. Die beiden hatten laut Polizei vor, den vereinbarten Geldbetrag zu kassieren, ohne echte Drogen liefern zu müssen.
Slowenen auf freiem Fuß angezeigt
Dem 24-jährigen Villacher konnte schließlich der Verkauf von bis zu 165 Gramm Heroin und vier Gramm Kokain an vier Süchtige nachgewiesen werden. Er wurde in die Justizanstalt Klagenfurt überstellt. Die beiden anderen slowenischen Staatsbürger wurden auf freiem Fuß angezeigt.