Chronik

PV-Anlagen: Experten warnen vor Brandrisiko

30 Prozent aller Brände entstehen laut Brandschadensstatistik durch elektrische Anlagen. Daher rät die Brandverhütungsstelle des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes zu besonderer Vorsicht bei der Montage von Photovoltaikanlagen, wie etwa bei kleineren PV-Anlagen.

Photovoltaikanlagen unterliegen grundsätzlich keiner Genehmigungspflicht, trotzdem sei jeder Betreiber an die geltenden bautechnischen Auflagen gebunden und im Falle eines Brandes haftbar. Das gelte sogar auch dann, wenn ein Feuer nicht von der PV-Anlage ausgehe, aber zum Beispiel wegen falscher Montage zur Gefahr für Einsatzkräfte wird.

Bürger sollten Bauamt zu PV-Modulen konsultieren

Alle vier Jahre werden neue Bautechnikrichtlinien veröffentlicht. In der letzten Version, die seit Juni 2023 gilt, geht der Gesetzgeber angesichts der Energiewende auch auf die bautechnischen Vorschriften für Photovoltaikanlagen oder PV-Fassadenmodule ein.

Was so ein Modul können muss, sei klar in der Bauordnung festgelegt, sagt Oswald Murisciano von der Brandverhütungsstelle des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes: „Da ist jeder Bürger gut beraten, wenn er zu seinem Bauamt geht und sich dort die Informationen holt, ob es beim eigenen Balkon möglich ist und wenn ja, unter welchen Maßnahmen.“

Brandverhalten vor Anschaffung überprüfen

Bevor eine PV-Anlage angeschafft wird, sei der wichtigste Schritt zuerst die Überprüfung des Brandverhaltens. Der Hersteller müsste dem Kunden dazu entsprechende Nachweise liefern können, erklärt Oswald Murisciano. „Man sollte sich im Vorfeld informieren, auch beim Hersteller nachfragen, welches Brandverhalten das Produkt besitzt. Der Hersteller wird natürlich gut beraten sein, diese Information kostenfrei zur Verfügung zu stellen.“

Strengere Anforderungen für Mehrparteienhäuser

Von der Art des PV-Moduls, aber auch von der Örtlichkeit hänge ab, ob eine Anlage selbst installiert werden könne oder ob doch eine Fachfirma beauftragt werden muss. Strengere Anforderungen in Sachen Brandschutz gelten vor allem bei mehrgeschossigen Gebäuden, auch weil herabfallende Teile im Brandfall schnell zur Gefahr für Einsatzkräfte werden können, erklärt Murisciano.