Chronik

20 Jahre Krisenintervention

Seit 20 Jahren leistet das Kriseninterventionsteam des Roten Kreuz Kärnten wertvolle Arbeit. Mit steigenden Einsatzzahlen und emotional belastenden Situationen, stellt die Arbeit eine Herausforderung für die ehrenamtlichen Helfer dar.

Seit der Übernahme des Krisendienstes vom Land im August 2004 hat das Team des Roten Kreuz 8.000 Einsätze absolviert und 38.300 Personen betreut. Die Arbeit ist emotional belastend und die Einsatzzahlen steigen stetig an.

Hilfe bei traumatischen Vorkommnissen

Die 148 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Kriseninterventionsteams werden in Situationen gerufen, in denen Menschen durch traumatische Ereignisse wie etwa Unfälle, Tod von Angehörigen, durch Krankheit oder Suizid oder durch andere traumatische Ereignisse wie Unwetterkatastrophen besonders stark belastet sind, sagt Georg Wurzer, Leiter des Kriseninterventionsteams: „Wir haben mit Menschen zu tun, denen im Leben etwas Schlimmes passiert ist, die oft keinen Boden mehr unter den Füßen haben. Wir versuchen, die Situation zu beruhigen und in weiterer Folge, wenn es notwendig ist, an professionelle Helfer weiterzuvermitteln.“

Helfer am Rande ihrer eigenen Belastbarkeit

Die ehrenamtlichen Helfer stoßen oft an ihre eigenen Grenzen der Belastbarkeit, wie etwa bei der Sturmkatastrophe beim St. Andräer See im Lavanttal, wo zwei kleine Mädchen von herabfallenden Ästen getötet worden sind oder etwa nach dem Flixbus-Unfall auf der B317 bei Micheldorf im vergangenen Sommer, bei dem eine 19-jährige Oberösterreicherin getötet worden war. Die Aufgabe des Kriseninterventionsteam war es in beiden Fällen, sich um die Angehörigen der Verstorbenen zu kümmern.

Ständig Verstärkung gesucht

Um diese belastenden Einsätze verarbeiten zu können, gibt es Teambesprechungen und Supervisionsangebote. Dennoch ist die Fluktuation sehr hoch. „Wir haben in den 20 Jahren fast 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgebildet. Viele sind oft nicht länger als zwei, drei Jahre bei der Krisenintervention, weil die Einsätze oft sehr belastend sind.“ Das Rote Kreuz sucht immer wieder Menschen, die bereit sind, bei den Kriseninterventionsteams mitzuarbeiten.