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Chronik

Mordanklage gegen Asylwerber

Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat Mordanklage gegen einen in Kärnten lebenden Asylwerber eingebracht. Er soll vor 23 Jahren einen Mann in Russland erstochen haben. Ein Auslieferungsantrag nach Russland wurde abgelehnt.

Die Vorwürfe gegen den Angeklagten reichen ins Jahr 2001 zurück: Damals soll der Tschetschene im russischen Dimitrowgrad – 900 Kilometer östlich von Moskau – einen Mann bei einem Streit in einem Lokal mit einem Messer getötet haben. Anschließend tauchte er unter.

Auslieferung von Angeklagtem abgelehnt

Zwei Jahrzehnte später wurde der Verdächtige aufgrund von Fingerabdrücken identifiziert. Er ist offenbar unter falscher Identität nach Österreich eingereist und lebt als Asylwerber in einer Unterkunft in Kärnten. Weil für den Tschetschenen in Russland Lebensgefahr herrscht, wurde seine Auslieferung abgelehnt.

Der Mann wird sich demnächst vor einem Geschworenensenat am Landesgericht Klagenfurt verantworten müssen. Organisatorisch wird der Prozess herausfordernd: Zeugen müssen aus Russland nach Österreich kommen oder per Videokonferenz befragt werden.