Balkonkraftwerke sind oft nicht größer als zwei mal einen Meter und leicht selbst montierbar, auch ohne Handwerker. Sie sind, so wie die großen PV-Anlagen auch, von der Mehrwertsteuer befreit, sagte David Pirker.
Er gründete das Unternehmen Greensolar von zwei Jahren. Verkauft wird online, mittlerweile ist das Unternehmen Europas größter Anbieter von Mini-Solaranlagen nach dem Prinzip plug and play, so Pirker: „Jeder hat in den vergangenen Monaten den Anstieg der Stromkosten bemerkt. Mit einem Balkonkraftwerk kann man sich pro Jahr mehr als 200 Euro an Stromkosten sparen. Schon im dritten Jahr ist es damit in der Rentabilität.“ Bis zu 800 Watt Leistung darf der Wechselrichter haben, dann fällt die PV-Anlage unter die Regelung für Balkonkraftwerke.
Rene Prodinger aus Glandorf montierte sich ein Balkonkraftwerk auf sein Gartenbeet. Die erste Abrechnung zeigt, er sparte Strom und damit Geld. 700 kW/h produzierte er mit seinem Paneelen in elf Monaten. Man könne die Waschmaschine tagsüber, wenn die Sonne scheine, mit dem Balkonkraftwerk vereinen oder auch den Geschirrspüler. Da könne man sparen.
Boom bei Balkonkraftwerken
Balkonkraftwerke, kleine Photovoltaikanlagen, sind gefragt wie nie. Die Mini-Sonnenkraftwerke sind selbst montierbar und nicht genehmigungspflichtig. Die Stromersparnis kann einige Hundert Euro pro Jahr betragen. Europas größter Balkonkraftwerk-Anbieter hat seinen Sitz in Kärnten.
30.000 Kraftwerke bisher verkauft
Greensolar verkaufte in den vergangenen zwei Jahren 30.000 Balkonkraftwerke in Deutschland und Österreich. Auch Baumärkte und Supermarktketten werden von Greensolar beliefert. Die Branche boome, so Geschäftsführer Pirker. Ein Balkonkraftwerk sei der Einstieg in die PV-Welt, man merke es bei vielen Kunden, die damit anfangen und dann um weitere Module erweitern, bis sie eine mittelgroße PV-Anlage besitzen.
Balkonkraftwerke sind meldepflichtig, der Netzbetreiber muss informiert werden. Eine Genehmigung braucht man nicht. Wer in einer Wohnanlage wohnt, muss aber alle anderen Eigentümer um Erlaubnis fragen, ob ein Balkonkraftwerk errichtet werden darf oder nicht.
Experte: Bautechnische und -gesetzliche Vorgaben beachten
Michael Schneider, Leiter der Brandverhütungsstelle beim Kärntner Landesfeuerwehrverband, verweist darauf, dass sowohl die bautechnischen, als auch -gesetzlichen Pflichten eingehalten werden müssen: „Nicht fachgerecht und gemäß den bautechnischen Anforderungen montierte Photovoltaik-Module bedeuten eine Gefährdung der Personenfremdrettung, auch wenn diese nicht brandursächlich sind. Es wäre fachgerecht anhand der genannten Anforderungen der Montageort auszuwählen und unter Beachtung der Gebäudeklasse auch zu prüfen, ob das im Baumarkt gewählte Produkt, dessen Verkäufer keine Kenntnis über den Montageort haben kann, überhaupt geeignet ist.“
Nachzulesen sind die Regelungen auf der Homepage des Österreichischen Instituts für Bautechnik – Punkt 3.5.14 (Photovoltaikanlagen an Fassaden).