Es klingt paradox, aber gerade weil sich Motorradfahrer in Kurven am Mittelstreifen orientieren, kann das die Unfallgefahr erhöhen. Diese Bodenmarkierung auf ausgewählten Strecken zu entfernen könne also einen positiven Effekt haben, sagte Hans-Peter Mailänder von der Verkehrspolizei. So können Kollisionen in Kurven vermieden werden.
Auch Sondermarkierungen sollen Abhilfe schaffen
Eine zweite Möglichkeit sind Sondermarkierungen. Solche und andere Sicherheitsmaßnahmen werden für ausgewählte Motorradstrecken gerade gemeinsam mit dem Land ausgearbeitet. „Wir schauen uns jedes Jahr an, wo es Unfälle und Verbesserungspotenzial gibt. Es gibt da immer wieder neue Ideen und neue wissenschaftliche Erkenntnisse, insbesondere von Sondermarkierungen, um eben die Aufmerksamkeit der Motorradfahrer zu erhöhen und dadurch das Unfallrisiko zu minimieren“, sagt Mailänder.
Die Polizei schult auch das eigene Personal. In zweitägigen Kursen werden die Beamten nach Ostern wieder fit für die Motorradsaison gemacht. Dasselbe rät Mailänder auch allen anderen, die auf zwei Rädern unterwegs sein wollen: „Man muss sich auch vor Augen führen, dass man möglicherweise fünf, sechs Monate nicht am Motorrad gesessen ist. Man hat einfach das Handling noch nicht. Deshalb ist es ratsam, dass man es im Frühjahr langsam angeht. Wenn man es ganz sicher angehen will, kann man ein Frühlings-Warmup irgendwo bei einem Autofahrerclub machen.“
Rutschgefahr auf höher gelegenen Straßen
Seebergsattel, Katschberg oder Turracher Straße sind – wegen ihrer hohen Lage – bei Motorradfahrern besonders beliebt. Diese Strecken gelten aber auch als gefährlicher als sonst, weil es den Reifen wegen der Kälte noch an Haftung fehlt. Auch die Autofahrer müssen sich erst wieder daran gewöhnen, die Straße mit einspurigen Fahrzeugen zu teilen. Die Polizei mahnt deshalb zur Vorsicht.