Frosch
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Chronik

Freiwillige Amphibienschützer gesucht

4.400 Wildtiere geraten Jahr für Jahr unter die Räder von Lkws oder Pkws. Noch nicht mitgezählt sind in dieser Statistik von Verkehrsklub Österreich (VCÖ) und WWF die Amphibien, die auf ihrer Wanderschaft zu den Laichplätzen überfahren werden. Die ARGE Naturschutz sucht freiwillige Helfer für den Amphibienschutz.

In diesem milden Frühling hat die Krötenwanderung so früh wie noch nie begonnen, sagt Carina Smole-Wieser von der ARGE Naturschutz. Nach der Winterstarre suchen die Amphibien Gewässer zum Ablaichen und überqueren oft Straßen. Um sie zu retten stellt die ARGE Naturschutz Zäune und Kübel an den Straßenrändern auf. Freiwillige helfen, die Amphibien in den Kübeln jeden Morgen auf die andere Straßenseite zu tragen.

Doppelt so viele Helfer benötigt

„Wir haben immer wieder Straßenabschnitte in Kärnten, wo wir keinen Schutzzaun aufstellen können, weil eben ehrenamtliche Mithelfer fehlen. Das heißt, es braucht auf jeden Fall die tägliche morgendliche Betreuung von diesen Schutzzäunen. Wir haben jetzt mit Sicherheit an die 200 Ehrenamtliche kärntenweit im Einsatz. Wenn man wirklich noch mehrere Strecken schützen wollte, braucht es vielleicht das Doppelte.“

In Kärnten leben 15 Amphibienarten. Als Schädlingsfresser haben sie ihren festen Platz in der Natur. Aber ihr Lebensraum sei zunehmend bedroht. „Seit mehr als hundert Jahren werden sehr viele Feuchtflächen trocken gelegt und stärker genutzt, vor allem landwirtschaftlich. Auch die Zersiedelung der Landschaft, Bodenversiegelung ist ein Schlagwort in letzter Zeit.“

Langsam fahren auf Krötenwanderstrecken

Autofahrer bittet die ARGE Naturschutz – wenn möglich Straßen – mit starker Krötenwanderung zu meiden oder zumindest langsam zu fahren. „Wenn man zum Beispiel einen Frosch jetzt nicht mit dem Reifen überfährt, sondern quasi in die Mitte der beiden Reifen nimmt, ist bei Geschwindigkeiten über 50 km/h der Luftdruckunterschied, der Luftpolster vor dem Auto und der Unterdruck unter dem Auto, so stark und so plötzlich für das Tier, dass es meistens starke Verletzungen davonträgt, weil innere Organe zerreißen. Auch dann können sie sterben“, sagt Carina Smole-Wieser von der ARGE Naturschutz.