Gebäude der Kärntner Landesregierung in Klagenfurt
ORF/Christian Öser
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Politik

KI soll Behördenwege erleichtern

In der Kärntner Landesregierung befindet sich eine eigene Software für künstliche Intelligenz (KI) in der Testphase. Unabhängig von internationalen Konzernen und datenschutzgerecht sollen interne Abläufe verbessert und die Bürokratie verringert werden. Aber auch das Service für die Bevölkerung soll verbessert und vereinfacht werden.

Programme für künstliche Intelligenz werden international schon von vielen Firmen angeboten. Die Kärntner Landesverwaltung gehe jedoch einen eigenen Weg, sagt Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).

Sensible Daten sollen geschützt werden

Das Programm werde selbst entwickelt, es soll Verwaltungsabläufe und Genehmigungsverfahren vereinfachen und beschleunigen. Der Vorteil einer solchen Insellösung sei aber vor allem der Datenschutz. Sensible Daten der Bürgerinnen und Bürger würden damit innerhalb der Landesverwaltung bleiben und nicht über Server etwa in den USA laufen, so Kaiser. „Sie wissen, dass Regierungsdaten sehr sensibel sind. Sie unterliegen der Vertraulichkeit in manchen Bereichen. Gerade bei internen Verwendungen ist es wichtig, dass der Nutzerkreis überschaubar bleibt.“

Rechenzentrum in Villach

Parallel werde nach dem Hackerangriff auf die Landesregierung weiter an der Serversicherheit gearbeitet. Es entsteht ein zweites Rechenzentrum in Villach. Die künstliche Intelligenz soll aber auch dabei helfen, dass die Bürger bei Anfragen oder Förderungen schneller zu Informationen kommen, sagt der Leiter der IT-Abteilung des Landes, Christian Inzko. „Wenn ich etwa Häuslbauer bin, dann erfahre ich auf einen Blick, welche Förderungen ich rund um den Hausbau bekomme – von der Wohnbauförderung, Solarförderung bis hin zu einer Badezimmerförderung. Das erleichtert auch die Sichtweise der Bürger, weil sie schneller zu den Informationen kommen.“

Eigene Software kostet zunächst mehr

Auch wenn die Entwicklung in Summe etwas teurer sei, würden langfristig Kosten durch eine eigene künstliche Intelligenz in der Landesverwaltung verringert, betonen Kaiser und Inzko. Denn die Nutzung einer fremden Software würde bis zu 2,7 Millionen Euro im Jahr kosten.