Beamter der Finanzpolizei in Uniform mit Dienstmarke
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Chronik

Finanzpolizei: Viele Verstöße in Skigebieten

In mehreren steirischen und Kärntner Skigebieten hat die Finanzpolizei bei Kontrollen Verstöße wegen illegaler Beschäftigung, Abgabenbetruges und Nichteinhaltung des Arbeitszeitgesetzes aufgedeckt. Kontrolliert wurden 216 Betriebe: Hotels, Gastronomiebetriebe und Skischulen. Fast jeder zweite wurde angezeigt.

An den vier Schwerpunktaktionen im Februar und März beteiligten sich insgesamt 76 Finanzpolizistinnen und Finanzpolizisten, die in den Kärntner Skigebieten Turracher Höhe, Katschberg, Klippitztörl und Reiteralm sowie Lachtal in der Steiermark im Einsatz waren. Die Bilanz: 211 Anzeigen und rund 75.000 Euro an Steuerschulden, die direkt in den Betrieben eingetrieben werden konnten, sagte Rigobert Rainer, Leiter der Finanzpolizei in Kärnten und der Steiermark.

Viele nicht ordnungsgemäß angemeldet

Die häufigsten Verstöße betreffen laut Rainer illegale Beschäftigung von in- und ausländischen Arbeitskräften, „wir werden weit über 100 Strafanzeigen stellen. Die Personen waren nicht bei den Sozialversicherungsträgern angemeldet. Der zweite Hauptteil betrifft Verstöße gegen die Registrierkassenpflicht. Es wurden Kassen verwendet, die nicht bei der Finanz gemeldet waren, oder manipulierte Kassen.“

In 42 Fällen wurden schwere Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz festgestellt. Rainer sagte, man habe Arbeitszeiten von bis zu 16 Stunden pro Tag festgestellt. Möglich seien maximal zwölf Stunden, auch Ruhezeiten wurden nicht eingehalten.

Auch Finanzpolizei überrascht

Dass die Finanzpolizei bei den Kontrollen in nahezu jedem zweiten Betrieb Verstöße festgestellt habe, sei auch für ihn überraschend, sagte Rainer: „Ich mache das seit 20 Jahren, und es hat mich überrascht, dass wir so viele Verstöße festgestellt haben, zumal wir damit gerechnet haben, dass sich das durch den Kontrolldruck gebessert hat. Dem ist aber nicht so.“

Die Begründungen für illegale Beschäftigung und manipulierte Registrierkassen seien mehr als fragwürdig, so Rainer. Gesetzesverstöße würden offenbar von den Betrieben bewusst in Kauf genommen. Alle betroffenen Betriebe müssten nun mit hohen Strafzahlungen rechnen, sagte Rainer.